Ein Richter zeigt Gefühle: „Wenn Sie Probleme mit Crystal Speed haben, begeben Sie sich in ärztliche Behandlung.“
Diesen Appell richtete Vorsitzender Richter Michael Eckstein an eine 27-jährige Zeugin, die vom angeklagten Dealer die gefährliche Modedroge gekauft haben soll. Die junge Frau verweigerte die Aussage, um sich möglicherweise nicht selbst zu belasten – sie wird im Oktober vor dem Amtsgericht stehen.
Doch Eckstein, ansonsten für seine resolute, nüchterne Verhandlungsführung bekannt, erinnerte die Zeugin daran, dass sie so alt wie seine Tochter ist. „Seit Jahren verhandeln wir hier wegen Geschehnissen mit dieser Droge. Das ist des Teufels.“ Er wies auf den starken körperlichen Verfall nach dem Konsum von Crystal Speed hin und meinte: „Die Leute spielen ständig russisches Roulette.“
Der Prozess gegen den 37-jährigen Drogenhändler aus Bayreuth offenbarte einen Blick in die Welt von Profit und Sucht. Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hatte der Angeklagte 429 Gramm Crystal Speed hoher Qualität aus Tschechien nach Bayreuth geschmuggelt. Eine Menge, die rund 4000 Konsumeinheiten ergab und den Arbeitslosen einen Umsatz von 40.100 Euro bescherte, so die Strafverfolger.
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Symbolbild: pa
