Die eigenen Wünsche leben, statt sie zu aufzuschieben
Der zweite Teil seines Glücksrezeptes lautet: Ab und zu etwas eigentlich Sinnloses tun. Etwas, das Spaß und Freude bringt, den Alltag voller Arbeit unterbricht. Das kann eine handwerkliche Arbeit für Schreibtischsitzer sein, Malen für Fabrikarbeiter, Langstreckenlauf für Mütter. „Ich habe es lange Zeit mit Fußball versucht“, erzählt Wolff. Bis er sich eines Tages gefragt hat, ob er wirklich glücklich ist, anschließend immer einen Dreivierteltag lang erschöpft zu sein. Also hat er etwas gesucht, das besser zu ihm passt. Belegte einen Fotokurs. „Seither kann ich nicht mehr nur fünf Prozent, sondern vielleicht 15 Prozent vom Potential meiner Kamera nutzen“, scherzt er. Aber genau darum geht es: Nicht um Perfektion, sondern darum, in einer Tätigkeit aufgehen zu können. Offen zu sein für die eigenen Wünsche und diese zu leben und nicht auf später zu verschieben. Wolffs Erfahrung mit einem Burn-Out-Projekt des Bildungswerks lautet: „Tun sie sich vorher etwas Gutes. Leider aber brauchen Menschen oft eine Leidensgeschichte, um zu handeln.“