Bezahlung in Bayern besser als in anderen Bundesländern
Die stellvertretende Anstaltsleiterin schließt nicht aus, dass der ein oder andere auch auf den Zuverdienst angewiesen ist. "Das hängt dann von den persönlichen Verhältnissen oder vom Lebensstil ab", sagt sie. Ob die Bezahlung zu schlecht sei? "JVA-Beamte werden in Bayern besser bezahlt als in anderen Bundesländern", sagt Kerscher.
Das Einstiegsgehalt im allgemeinen Vollzugsdienst liege bei rund 2370 Euro brutto. Dazu kommen gegebenenfalls Familienzuschläge und die sogenannte Gitterzulage von knapp 152 Euro, die jeder bekommt - dafür, dass man sich den allgemeinen Gefahren des Justizvollzuges aussetzt.
Die Zahl der Überstunden sinkt
"Wir brauchen mehr Personal und Personal, das besser bezahlt wird", fordert SPD-Mann Adelt für den bayerischen Justizvollzug. Es gebe zu viele Überstunden. Maria Anna Kerscher kann nur für die JVA-Bayreuth sprechen. Dort habe jeder Bedienstete aktuell rund zehn Tage an Überstunden auf dem Zeitkonto. Tendenz in der jüngeren Vergangenheit eher fallend.
Die Lage habe sich durch mehr Personal entspannt. "Es hat sich gebessert, aber es ist noch nicht optimal", sagt die stellvertretende Gefängnisleiterin. In einem stimmt sie Adelt voll zu: "Gegen die Forderung einer besseren Bezahlung im Justizvollzug ist natürlich nichts zu sagen."
(Änderung am 9. Januar: In der ersten Version des Artikel stand, dass jeder Bedienstete in der JVA aktuell rund zehn Überstunden auf dem Zeitkonto habe. Das stimmte so nicht. Es sind im Schnitt zehn Tage an Überstunden.)