Keine zentrale Ersatzspielstätte sei auch keine Lösung, sagt Axel Gottstein Reichshof: Verein kritisiert Entscheidung

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Der Reichshof hätte das Zeug zur Ersatzspielstätte, sagt der Verein Bayreuth Event und Festival. Der Kulturausschuss hat sich dagagen ausgesprochen. Foto: Archiv/Eric Waha Foto: red

Bayreuth saniert die Stadthalle. Und: Bayreuth hat keine Ersatzspielstätte für die Zeit der Sanierung. Bis Ende 2019 wird der Kulturbetrieb, der bislang in der Stadthalle stattgefunden hat, zum Wanderzirkus. Das hat der Kulturausschuss des Stadtrats in seiner Sitzung Anfang der Woche zur Kenntnis nehmen müssen. Dagegen regt sich Widerstand.

 
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Widerstand gegen diese Tatsache kommt vom Verein Bayreuth Event und Festival. Der vermisst "eine Kulturrevolution für Bayreuth", wie es in einer Mitteilung des Vereins am Freitag heißt. Der Vorsitzende des Vereins, Axel Gottstein, fordert eine "gemeinsame Aktion aller Bürger für den Reichshof als zentrale Spielstätte. Wenn die Stadt und die Verwaltung aus welchen Gründen auch immer eine Konzeption einer kulturellen Diät für die nächsten vier bis fünf Jahre verfolgen, dann sollten wir Bürger aufstehen und alles aus unserem bürgerschaftlichen Engagement tun, um zu zeigen, dass die kulturelle Leidenschaft mitten in Bayreuth lebt", wird Gottstein in der Mitteilung des Vereins zitiert. Es sei aus Sicht des Vereins "eine falsche Entscheidung der politisch Verantwortlichen, keine zentrale Alternative für kulturelle Veranstaltungen in der Stadt" für die nächsten Jahre anzubieten.

Entscheidung "nicht zielführend"

Die Entscheidung, das Angebot in Bayreuth auf mehrere Veranstaltungsorte zu verteilen, sei "nicht zielführend". Man müsste ein größeres Angebot schaffen, "um Leute aus umliegenden Städten nach Bayreuth zu locken, die dann Bayreuth als kulturelle Metropole in Bayern festigen". Der Reichshof könnte mit "weniger Mitteln als in der Rotmainhalle" veranschlagt umgebaut werden. Andreas Türk, der Sprecher des Vereins, nennt auf Nachfrage unserer Zeitung eine Summe von rund einer Million Euro für die Sanierung des Reichshofs als realistisch. Die Bauzeit: Kulturreferent Fabian Kern hatte in der Kulturausschusssitzung davon gesprochen, dass es bis Frühjahr 2018 dauern werde, den Reichshof fit zu machen. "Wir wissen nicht, wo er das her hat. Aber nach unseren Planungen stünde der Reichshof ab Herbst 2017 zur Verfügung", sagt Türk. Der Reichshof wäre ein zentraler Veranstaltungsort, "der die Innenstadt belebt". Es gebe ein "schlüssiges Konzept zur Umsetzung als Kulturbühne". Auch ein Mietvertrag liege "endverhandelt vor. Der ist unterschriftsreif", sagt Türk. "Er macht aber nur in der Form Sinn, wenn die Stadt den Reichshof als Ersatzspielstätte nutzen würde."

Fabian Kern war trotz mehrfacher Versuche am Freitag nicht zu einer Stellungnahme zu erreichen.  

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