Die Landesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit Nordrhein-Westfalen, Helga Block, erklärte über ihren Pressesprecher, eine Gesichtserfassung in Supermärkten durch Kameras zum Zweck der personalisierten Werbung werde "grundsätzlich kritisch" gesehen. Die Erfassung des Gesichts sei eine Erhebung personenbezogener Daten, egal ob der Name bekannt sei und wie lange die Daten gespeichert würden. Sie sprach zudem von einer "anlasslosen Informationserhebung mit einer großen Streubreite".
Auch der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit Johannes Caspar sieht das von Echion verwendete Verfahren kritisch. Der "Lebensmittelzeitung" sagte er, sobald "Bilder von Personen durch Kameras erhoben werden, ist das nicht mehr anonym". Händler müssten Kunden deshalb genauer über die Blickkontaktanalyse informieren.
Keine Ausweitung geplant
Real betreibt bundesweit 283 Supermärkte, in denen Echion als Werbedienstleister ein Marktradioprogramm und das Produkt "TV in der Kassenzone" bereitstellt. Eine Ausweitung der Blickkontaktanalyse über die bestehenden vierzig Testmärkte hinaus ist nach Angeben der Supermarktkette derzeit nicht geplant.
afp