Rathaus zieht in vier Wochen um

Von Michael Grüner
Der Auerbacher Bauhofleiter Matthias Regn beim Rundgang durch das frühere Ruder-Anwesen. In vier Wochen soll nach jetziger Planung der Rathausumzug über die Bühne gehen. ⋌Foto: Michael Grüner Foto: red

„Das Gröbste ist erledigt“, sagt Bauhofleiter Matthias Regn beim Rundgang durch das frühere Ruder-Anwesen am Unteren Markt. Es seien noch ein paar Kleinigkeiten, die fehlen. Seine Truppe hat bisher den größten Teil der Umbauarbeiten geleistet, um aus dem ehemaligen Hotel „Goldner Löwe“ ein Rathaus auf Zeit zu machen.

 
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Dort, wo neue Laminatböden verlegt worden sind, fehlen noch die Fußbodenleisten. An den vielen Metern Kabelschächten fehlen noch die Abdeckungen. Und die Reinigungsfirma, die als nächstes kommen wird, muss dann klar Schiff für den Umzug machen. Dann kann der Tag X kommen. Der Umzug des Rathauses ins Hotel. Einige 1000 Meter Kabel sind verlegt worden, damit es in den Büros Strom gibt, damit die Daten über das Netzwerk zu den Computern gelangen und damit die Telefone funktionieren.

Nutzungsänderung

Das meiste davon hat der Bauhof erledigt. Zwar haben die Arbeiter noch in den Wintermonaten (wir berichteten) mit dem Ausräumen des Hotels und vorbereitenden Arbeiten begonnen, aber der eigentliche Umbau war erst möglich, als auch die Baugenehmigung auf dem Tisch lag. Mit dieser Nutzungsänderung vom Altbestand Hotel zum Rathaus wurde laut Regn auch ein Brandschutzgutachten verlangt. „Die Auflagen zu erfüllen war an sich die meiste Arbeit, aber alles machbar.“ Besondere Hürden habe es nicht gegeben. Vor allem Brandschutzwände und -türen mussten eingebaut werden. Nachdem das Bürgerspital auch zur Sanierung ansteht, war es möglich, dort die relativ neuen Brandschutztüren auszubauen und im „Löwen“ wieder einzubauen.

Fünf einflügelige Türen

Drei Doppelflügeltüren und fünf einflügelige Türen sind gesetzt worden. „Das Treppenhaus musste komplett eingehaust werden“, nannte Regn eine der Auflagen für den Brandschutz. Eine vierte Doppelflügeltür ist als Haustür verwendet worden. In allen Räumen, die in den nächsten gut zwei Jahren als Büros der Rathausverwaltung genutzt werden, sind neue Stromleitungen verlegt worden. Der Altbau ist komplett lahm gelegt. Beim Wasser ist es genauso. Die Teeküche wird über eine neue Leitung versorgt. Einzig und allein die Heizung bleibt in Betrieb. Nach dem Winter mussten aber erst zwei Leckstellen beseitigt werden. Eine öffentliche Toilette wird es während der Zeit des Rathausumbaus nicht geben.

WC-Anlage nur für die Mitarbeiter

Die WC-Anlage im „Löwen“ ist nur für die Mitarbeiter bestimmt. Während des Umbaus stehe die Toilette im Bürgerhaus als öffentlicher Ersatz zur Verfügung. In fünf Büros sind neue Böden verlegt worden. Teilweise deshalb, weil das Niveau unterschiedlich war, teilweise aber auch, weil Wasserschäden beseitigt werden mussten. Der frühere Saal ist durch eine Zwischenwand geteilt worden.

Räume sind frisch getüncht

Damit entstand der Sitzungssaal für den Stadtrat und das Zimmer des Bürgermeisters. Aus der früheren Löwenstube im Erdgeschoss wird das Einwohnermeldeamt. Durch eine Wand geteilt wurde auch die frühere Auerbach-Stube. Dort sind dann auf Zeit zwei Büros untergebracht. „Jeder Mitarbeiter hat für die Umbauzeit des Rathauses im ,Löwen‘ ein Büro“, sagt Regn.

Die Räume sind frisch getüncht, Bewegungsmelder schalten das Licht ein. Genutzt wird dafür auch ein Teil des Bettentraktes im früheren Hotel im zweiten Stockwerk. Eine Gerüstbaufirma wird vor dem Umzug noch eine Fluchttreppe installieren.

3500 Stunden für den Umbau des Hotels

Regn schätzt, dass der Bauhof rund 3000 bis 3500 Stunden für den Umbau geleistet hat. „Aber genau müssen wir das noch ausrechnen“. Die für den Umbau anfangs veranschlagten Kosten in Höhe von 150 000 Euro samt Material seien ziemlich gut berechnet gewesen. In vier Wochen soll nach jetziger Planung der Umzug über die Bühne gehen. Das Einwohnermeldeamt wird am 22. Juni um 17 Uhr schließen. Der Bauhof sorgt dann ab Freitag, 23. Juni, dafür, dass Computer, Zubehör und Server möglichst rasch in den „Löwen“ gebracht werden. Dort wird mit einem Fachmann das Datensystem und die Telefonanlage möglichst schnell in Betrieb genommen.

EDV und Standesamt haben Vorrang

Die Möbel des Rathauses wird dann eine Umzugsfirma ins frühere Hotel bringen. „Wir werden alles kennzeichnen, was zum Umzug gehört und nach Zimmernummern zuordnen.“ Vier Tage Zeit plant die Firma dafür ein. Einwohnermeldeamt, EDV und Standesamt haben Vorrang.

In der Anfangsphase werde es schon vorkommen, dass im Meldeamt schon gearbeitet wird, trotzdem aber noch der Umzug läuft. „Wir werden sicher auch im laufenden Betrieb hier und da nachbessern müssen“, sagt Matthias Regn. Für eine Beschilderung werde auch gesorgt.