Nach Abriss von Rathaus II und Zulassungsstelle sollen im Kreuz Jung und Alt miteinander leben Rathaus II: Wohnen statt verwalten

Von Thorsten Gütling
Wo heute noch Behörden wie das Jugend- und das Ausländeramt untergebracht sind, sollen künftig günstige Wohnungen für junge Familien gebaut werden. Daneben, auf dem Gelände der Kfz-Zulassungsstelle, soll ein Mehrgenerationenquartier entstehen. Konkret sind die Pläne aber noch nicht. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Wenn Rathaus II und Kfz-Zulassungsstelle eines Tages ausgedient haben, wird mitten in Bayreuth Platz für Neues. Der Stadtrat hat jetzt vorerst festgelegt, was dort entstehen soll: ein Quartier, in dem Junge und Alte miteinander leben sollen.

 
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Wird das Rathaus II einmal abgerissen und ziehen die heute noch dort ansässigen Ämter beispielsweise in die Schlossgalerie um, dann sollen dort Wohnungen für junge Familien entstehen. „Mehrgeschossiger Wohnungsbau“, nennt es Stadtbaureferentin Urte Kelm und aus einem Schreiben der Verwaltung geht hervor, dass es mehrere Mehrfamilienhäuser werden könnten.

Etwas weiter südlich, also dort, wo heute noch die Kfz-Zulassungsstelle der Stadt untergebracht ist, soll ein Mehrgenerationenquartier entstehen. Nur einen Steinwurf davon entfernt, stehen heute schon das Seniorenwohnheim Ruhesitz und das Kinderhaus des Bayerischen Roten Kreuzes. Auch Studenten wohnen bereits in der Nachbarschaft.

 

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Gute Gründe für den Plan

Das ist aber nur ein Grund, weswegen die Stadtverwaltung und der Stadtrat für ein Wohnquartier im Kreuz ideale Bedingungen sehen. Die anderen sind: Nicht weit von Rathaus II und Zulassungsstelle entfernt, gibt es bereits Gewerbe, Arbeitsplätze, Gaststätten, Nahversorger, Schulen und Behörden. Und gemeinsam mit den exklusiveren Wohnungen, die im sogenannten Kreuz-Bräu entstehen, soll aus dem Kreuz ein Stadtteil werden, in dem gleichermaßen günstig und teurer gewohnt werden kann. Das Ziel ist eine „Aufwertung und Weiterentwicklung des gesamten Bereiches zwischen Rotmaincenter und Scheffelstraße“.

Allerdings: Damit wirklich das ganze Viertel eine Aufwertung erfährt, sollen auch die privaten Hauseigentümer davon überzeugt werden, die teils alten aber prägnanten altindustriellen Bauten, energetisch zu sanieren.

Probleme: Topografie und Eigentumsverhältnisse

Ganz einfach wird es aber nicht, anstelle von Behördenbauten barrierefreie Wohnungen zu errichten. Das liegt einerseits an dem hügeligen Areal rund um Rathaus II und Zulassungsstelle, andererseits aber auch an den vielschichtigen Eigentumsverhältnissen. In der Stadtverwaltung heißt es daher: „Es gibt einige Gegebenheiten, die Barrierewirkungen erzeugen oder eine barrierefreie Wegevernetzung erschweren.“

Die Eigentumsverhältnisse sind es auch, die die Nutzung der Grünflächen einschränken. Noch sind sie mit Zäunen eingefasst oder nur dazu da, dass Abstände zum nächsten Grundstück eingehalten werden. Aber auch das soll sich ändern.

Zukunft der Zulassungsstelle weiter ungewiss

Unklar ist noch, was mit der Kfz-Zulassungsstelle passiert. Zwei Möglichkeiten werden derzeit diskutiert. Erstens: Die Zulassungsstelle zieht in den ehemaligen Städtischen Bauhof um. Zweitens: Stadt und Landkreis unterhalten die Behörde künftig gemeinsam. Letzteres werde in Kürze mit dem Landratsamt besprochen, sagt Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe. Grundsätzlich werde der Platzbedarf der Zulassungsstelle infolge der Digitalisierung jedenfalls abnehmen.

Der Stadtrat hat den Plänen einstimmig zugestimmt. Sie sind damit aber noch nicht rechtsverbindlich wie eine Bauleitplanung, wie Stadtbaureferentin Kelm sagt. Es handelt sich lediglich um eine Vorstufe davon.

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