Eine verschmutzte Brille, die indirekt für einen Sturz verantwortlich war – aus war der Traum von Raphaela Richter, Enduro-Europameisterin zu werden.
In Kirchberg im Brixental (Österreich) belegte die Eckersdorferin den dritten Platz in der noch jungen Disziplin, in der zum ersten Mal Europas Beste ermittelt wurden.
Das hochkarätige Starterfeld (198 Fahrer aus 18 Nationen) stand in Tirol vor einer zusätzlichen Herausforderung: das schlechte Wetter. Strömender Regen während des gesamten Trainings und sogar Schneefall bei nur 2 Grad auf 1800 Metern Höhe am Start der letzten Wertungsprüfung!
Am Renntag besserte sich das Wetter dann geringfügig, die Streckenverhältnisse blieben dennoch anspruchsvoll. Die abschließende Königsetappe wartete mit 1000 Tiefenmetern am Stück auf und war selbst für die Spitzenfahrer nicht unter 15 Minuten zu schaffen.
Für Raphaela Richter war vor dem finalen Showdown bei etwa 20 Sekunden Rückstand auf die Spitze die Goldmedaille noch in Reichweite; Probleme mit der Sicht aufgrund einer verschmutzen Brille gleich nach Beginn der Prüfung kosteten sie jedoch erheblich Zeit und führten schließlich sogar zu einem Sturz. Siegerin wurde so Anneke Beerten (Niederlande). Die Eckersdorferin vom Radon Factory Enduro Team fuhr auf Rang drei.
Seine Dominanz bei den Herren demonstrierte Jérôme Clementz (Frankreich): Er fuhr 40 Sekunden Vorsprung heraus. Markus Reiser (Oberammergau) belegte als bester Deutscher Platz sechs.
Bastian Richter (29er-Racing Team/BSB Bayreuth) schlug sich in der Eliteklasse beachtlich und beendete das Rennen auf Position 52 noch zwei Plätze vor Andre Wagenknecht, dem Deutschen Meister des Jahres 2014. Richters Teamkollege Marco Holzschuher war auf dem Weg in die besten 40, büßte jedoch in der letzten Prüfung etwa eine Minute ein. Mit Platz 60 konnte er somit nicht ganz an die starken Leistungen der letzten Wochen anknüpfen.
Beste der Nachwuchssichtung
Der Enduro-Blog von Raphaela Richter
