Ran an die Technik, Mädels

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Machen gemeinsame Sache für Naturwissenschaften: Gaitano Franke von der Alexander-von-Humboldt-Realschule und Julia Prechtl vom Gymnasium Christian-Ernestinum. Die Kooperation soll Mädchen an Natur und Technik heranführen. Foto: Eric Waha Foto: red

Sie wollen Mädchen für Mathe, Informatik, Naturwissenschaften begeistern. Deshalb haben die Alexander-von-Humboldt-Realschule (R1) und das Gymnasium Christian-Ernestinum (GCE) für das kommende Schuljahr eine bayernweit bislang einzigartige Zusammenarbeit beschlossen. In der Girls' Day Akademie dreht sich ein Jahr alles um Natur und Technik.

 
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Man wolle, sagt Gaitano Franke, Konrektor der R1, mit der Girls' Day Akademie einen ausgewählten Kreis an Mädchen auf den technischen Bereich aufmerksam machen. Intensiv und berufsorientiert. Denn: Mit der Girls' Day Akademie sollen die möglichen Nachwuchs-Wissenschaftlerinnen "ein Jahr lang einmal in der Woche Projekte machen", sagt Franke im Gespräch mit unserer Zeitung. Entweder an der Schule, an der Uni oder in Unternehmen. Das Bildungswerk der bayerischen Wirtschaft stelle den beiden Bayreuther Schulen, die sich zur in Bayern bislang nach Worten Frankes einzigartigen Kooperation zusammengeschlossen haben, einen Mitarbeiter zur Verfügung, der die Schulen unterstütze.

120 Stunden stehen im kommenden Jahr zur Verfügung

Franke sagt, die R1 sei schon immer "stark MINT-lastig unterwegs", sei also offen für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Als er angesprochen worden sie, ob die Realschule Interesse an der Girls' Day Akademie habe, habe er "sofort wegen einer Zusammenarbeit ans GCE gedacht", sagt Franke. Das GCE, das sich derzeit Forscherschule Bayern nennen darf, sei schließlich auch aufgeschlossen für den Themenkreis. Julia Prechts, die am GCE für die Girls' Day Akademie zuständig ist, sagt, es gehe bei den 120 Stunden im Jahr, die für die Schülerinnen zur Verfügung stünden, nicht nur um Natur und Technik, sonder gerade auch darum, "die Selbstkompetenz zu stärken". Deshalb werde der Kreis der Schülerinnen auch relativ überschaubar sein: 15 Mädchen aus den beiden Schulen könnten sich melden, "damit man sich individuell und effektiv in den Betrieben und der Universität" den Mädchen, ihren Fragen und Interessen widmen könne, wie Franke sagt.

Uni vor Ort als großer Glücksfaktor

"Wir haben ja das große Glück, dass wir hier die Universität vor Ort haben", sagt Julia Prechtl. Die etwa biete Berufsfelder und Studienmöglichkeiten, die sowohl für Gymnasiasten als auch für Realschüler spannend seien. Normalerweise werde die Girls' Day Akademie immer nur an einem Schultyp angeboten, sagt Matthias Niedermeier, Konrektor an der R1. Dass zwei Schultypen gemeinsame Sache machten, mache den bayerischen Pilotcharakter aus. Und ziele auf ein Thema ab, das Oberfranken auch perspektivisch stark beschäftigen werde: "Den Fachkräftemangel. Deshalb finden wir es interessant, gerade für den mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich Mädchen zu akquirieren."

Mädchen sollen auch durch den Austausch untereinander profitieren

Profitieren sollen die Mädchen in der Girls' Day Akademie, die im September starten wird, nicht nur von den Themen, von den Projekttagen und den Besuchen in Unternehmen und der Uni, "sondern auch voneinander", wie Julia Prechtl sagt. Ein Austausch zwischen den Schularten.

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