Von dem Beschluss profitieren Menschen wie Erika Hince. Die Wirtin des Lokals Am Park will zwei Bäume fällen: eine Linde und eine Kastanie. Die Bäume prägen ihren Biergarten – aber sie zerstören die Sandsteinmauer am Gehweg. Die droht jetzt einzustürzen. „Diese Verantwortung will ich nicht übernehmen“, sagt Erika Hince. Sie will neue Bäume pflanzen, wenn die alten weg sind.
Gemeinderäte weisen Gerüchte zurück
Die Entscheidung nützt auch Grundstücksbesitzern in der Brunnenwiese. Dort stehen einige alte Eichen. Manche davon schützt der Bebauungsplan. Andere nicht. „Die werden sicher fallen“, sagt SPD-Gemeinderat Schmidt. Unter den betroffenen Grundstücksbesitzern sind auch Verwandte von Gemeinderatsmitgliedern: der Vater von Gerald Parchent (CSU) und der Sohn von Karl Pensky (FWG). Beide stimmten dafür, den Schutz der Bäume aufzuheben. Gerüchte, sie hätten aus Eigennutz gehandelt, weisen sie weit von sich: „Das hat damit überhaupt nichts zu tun“, sagt Parchent. Für einen der beiden Bäume seines Vaters hatte der Bauausschuss ohnehin schon grünes Licht gegeben. „Ich komme aus der Landwirtschaft. Sie können mir glauben, dass mir Bäume und die Natur wichtig sind“, sagt er. Und: „Wenn es um Bauplätze geht, kann es schon sein, dass ein Baum mal weg muss.“
Der Baum von Penskys Sohn ist schadhaft. „Es gibt ein Gutachten, das bestätigt, dass er weg muss“, sagt der Gemeinderat. Er habe sich im Vorfeld ganz bewusst nicht an den Diskussionen zum Thema beteiligt. „Damit solche Gerüchte überhaupt nicht aufkommen“, sagt er. „Mir geht es um die Freiheit der Eckersdorfer Bürger.“
Info: Auch ohne Baumschutzverordnung gilt das Naturschutzrecht. Ist ein Baum ein Naturdenkmal oder steht er im Landschaftsschutzgebiet, müssen Bürger sich vor dem Fällen an die untere Naturschutzbehörde im Landratsamt wenden.