Konzept für zusammenhängendes Wegenetz für Mountainbiker in der Fränkischen Schweiz wird erarbeitet Radler sollen schaukeln

Von Luisa Degenhardt
Umsetzungsmanager Michael Breitenfelder will zusammen mit Michél Giche das Projekt Bikeschaukel bald umsetzen. Foto: Luisa Degenhardt Foto: red

Seit einiger Zeit hört man nicht mehr viel über das Projekt Bikeschaukel in der Fränkischen Schweiz. Grund dafür ist laut Umsetzungsmanager Michael Breitenfelder die Umstrukturierung des Wirtschaftsbandes A 9/Fränkische Schweiz zum Verein (wir berichteten). Doch nun geht es weiter voran: Ein Partner soll mit ins Boot geholt werden, um das Projekt auf professioneller Ebene voranzutreiben.

 
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„Wir wollen das Projekt auf professionelle Beine stellen“, sagt Michael Breitenfelder, Umsetzungsmanager beim Wirtschaftsband A 9/Fränkische Schweiz. Um diesen Partner zu finden, braucht es eine Ausschreibung. Wenn das Büro gefunden ist, soll es sich unter anderem um ein einheitliches Beschilderungskonzept kümmern.

Doch bevor es an die Ausschreibung gehen kann, muss ein Leistungsverzeichnis vorhanden sein. Darin festgehalten werden sollen zum Beispiel die Routen für die Mountainbiker, mögliche Apps und die Beschilderung. Entstehen soll dieses Leistungsverzeichnis in den kommenden Wochen, einen genauen Zeitplan gibt es laut Breitenfelder allerdings nicht.

Konzept in Stadt- und Gemeinderäten vorgestellt

Wie berichtet, hatte Michél Giesche aus Egloffstein die Idee für ein zusammenhängendes Wegenetz für Mountainbiker in der Fränkischen Schweiz. Sein Konzept hat er in mehreren Stadt- und Gemeinderäten der Region vorgestellt und war dort auf Unterstützung gestoßen.

Breitenfelder erklärt, dass das Projekt zuletzt auf Eis gelegen war, weil die Umstrukturierung des Wirtschaftsbandes von der kommunalen Arbeitsgemeinschaft hin zum Verein viel Kapazitäten gebündelt hatte. Auch Giesche als ehrenamtlicher Projektmanager beim Wirtschaftsband musste wegen eines Jobwechsels sein Engagement für die Bikeschaukel zurückfahren. „Momentan kann ich die Zeitressourcen nicht mehr so einbringen wie vorher. Ich bleibe dabei, aber ich muss meinen persönlichen zeitlichen Einsatz reduzieren“, sagt er. Breitenfelder hat dafür Verständnis: „Vieles ist in der Freizeit von Michél Giesche passiert. Das muss man ihm sehr hoch anrechnen.“ Giesche selbst steht nach wie vor hinter der Bikeschaukel und will sich weiter dafür einsetzen. „Ich bin zuversichtlich, dass es das richtige Konzept ist“, sagt der 46-Jährige, der selbst Mountainbiker ist. Auch er hält es für sinnvoll, einen professionellen Partner mit dem Projekt zu betrauen. „Das geht nicht mehr nur ehrenamtlich. Der nächste Schritt ist die Professionalisierung der Bikeschaukel, also der Basis, die wir geschaffen haben“, so Giesche.

Routen sind zu 80 Prozent geplant

Insgesamt soll das Wegenetz 600 Kilometer umfassen, die Routen seien zu 80 Prozent geplant. Im Optimalfall könne man bis Sommer beziehungsweise Herbst diesen Jahres die ersten 340 Kilometer, die dann auch schon beschildert sein sollen, übergeben. Bis zum Frühjahr 2018 sollen dann die übrigen Strecken stehen.

Laut Breitenfelder deckt sich dieser Zeitplan auch mit seiner Vorstellung. „Es ist auch unsere Zielsetzung, das Projekt nicht bis zum Sankt-Nimmerleinstag in der Konzeptionsphase zu halten“, sagt er. Er bezeichnet Giesche und sich als „wunderbares Gespann“.

Um Fördergelder bemühen

Denn während Giesche als Mountainbiker die Wege am besten kenne, sei er auf der organisatorischen Ebene aktiv. Breitenfelder kümmert sich also zum Beispiel um den Feinschliff des Leistungsverzeichnisses und bemüht sich um Fördergelder.

Breitenfelder nennt die Bikeschaukel eines der Top-Projekte des Wirtschaftsbandes A 9/Fränkische Schweiz. Denn man hänge nicht an einzelnen Gemeinden, sondern könne regional agieren. „Wir haben mit der Bikeschaukel ins Schwarze getroffen.“ Interessengruppen wie Jäger und Förster habe man von Anfang an mit ins Boot geholt. „Das hat Einfluss auf die Umsetzungs- beziehungsweise Planungsgeschwindigkeit.“

Zusammenarbeit mit derTourismuszentrale

Giesche verweist in dem Zusammenhang auf die Tourismuszentrale Fränkische Schweiz in Ebermannstadt. Anfangs sei man dort nicht so begeistert von den Mountainbikern als zusätzlichen Wegenutzer gewesen. Doch wer heute die entsprechende Internetseite öffnet, der finde ein sehr ansprechendes Angebot zum Thema Mountainbiken. „Ich denke, da werden wir künftig Synergien nutzen.“

Die Nachfrage nach der Bikeschaukel sei auch in den Gemeinden da. „Wir haben ein Angebot geschaffen, jetzt kommt auf einmal die Nachfrage, schon bevor wir fertig sind“, sagt Giesche.

Wenn der professionelle Partner gefunden ist und das fertige Konzept steht, dann kann Giesche erneut in die Stadt- und Gemeinderäte. Dort will er sich abermals deren Okay einholen. Breitenfelder: „Das darf durchaus seine Zeit brauchen, damit sich letztendlich eine sehr hohe Nachhaltigkeit bei der Projektentwicklung entfalten kann.“