Raab kritisiert Kirchweih-Kritiker

Der Pegnitzer Bürgermeister Uwe Raab zur Kritik an der ASV-Kirchweih. Foto: red Foto: red

Seit einer Woche ist die Zeltkirchweih des ASV vorbei. Viel Arbeit, Zeit und viele Helfer waren nötig, um die Feier-Woche über die Bühne zu bringen. Es gab viele Reaktionen auch in den sozialen Netzwerken, nicht nur positive. Jetzt hat sich auch die Stadt Pegnitz dazu zu Wort gemeldet. Bürgermeister Uwe Raab nahm zu den Meldungen auf Facebook Stellung.

 
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Können Sie die massive Kritik in den sozialen Netzwerken am ASV und an der diesjährigen ASV-Kirchweih nachvollziehen?

Uwe Raab: Nein, denn der ASV meisterte mit Bravour und Ausdauer, Freundlichkeit und Fröhlichkeit, Können und Routine, immer wieder neuen nachwachsende Kräften, neuen Programmimpulsen oder vermeintlich ganz profan: einem neuen Zeltfußboden, leckerem Essen und ich sage ausdrücklich auch vernünftigen Preisen die Pegnitzer Zeltkirchweih, und bescherte damit der Stadt eine große Freude. Durch diesen Kraftakt darf Pegnitz Kirchweih feiern, eine ganze Woche lang, mit all dem anderen was dazu gehört: Rückbesinnung durch den Kirchweihgottesdienst auf den Ursprung des Festes, nämlich die Weihe der Kirche und damit den Stellenwert von Glaube und Gemeinschaft, der von der Kirche ausgehend unsere Stadtgesellschaft beseelt, aber auch den Umzug durch die Stadt mit dem Kirwabaum, gesäumt von vielen vielen Zuschauern, die größte Pegnitzer Afterworkparty am Seniorenabend, gelebte Tradition durch den Kirchweihmarkt am Sonntag, bei vielen Arbeitgebern ein freier Nachmittag am Montag und vieles mehr. Das leistet der ASV im Ehrenamt, im freiwilligen Dienst für diese Stadt. Und wenn ich sage „mit allem was dazu gehört“, dann will ich diese Gedanken noch folgendermaßen ergänzen: Durch diese Leistung, durch dieses Angebot können wir, wie durch wenig andere Ereignisse, einen gemeinschaftlichen und gesellschaftlichen Mehrwert für unsere Stadt erleben. Neben all der harten Arbeit, die unsere Bevölkerung gewohnt ist und leistet, braucht es Orte und Zeiten der Zusammenkunft, der Ausgelassenheit, des Gespräches, der Heiterkeit, der Fröhlichkeit, der Geselligkeit und des Genusses. Das schafft Gemeinschaft und Zusammenhalt, die wir so dringend brauchen.

Welche Bedeutung hat solch ehrenamtlicher Einsatz für die Stadt?

Raab: Dieser Einsatz ist nicht in Gold aufzuwiegen.

Ein Punkt war, dass die Kirchweih künftig an einem anderen Platz stattfindet. Wäre dies möglich? Was könnte die Stadt da anbieten?

Raab: Gemeinsam mit dem ASV ist die Stadt bestrebt, den Festplatz auch weiterhin auf dem bestehenden Standort zu etablieren. Er liegt zentral, weitestgehend fern der nächsten Wohnbebauung und hält im Umfeld eine große Anzahl von Parkplätzen vor.

Gab es in der Vergangenheit zu anderen Veranstaltungen schon solch massive Kritik? Wie ist die Stadt damit umgegangen?

Raab:Facebook lädt dazu ein, schneller ein paar Zeilen in die Tasten zu klopfen, als die Gedanken ausgereift sind. Nörgeln und Kritisieren sind in Mode, am Bessermachen aber fehlt es oft. Ich halte es ebenso für unangemessen und unglücklich jede in Facebook geäußerte Meinung aufzugreifen, als repräsentativ zu bezeichnen und journalistisch aufzugreifen und damit aufzuwerten. Dieses tritt dem ehrenamtlichen Engagement mit einem dieser Arbeit entgegengesetzten Geist entgegen, als der, der bei der Durchführung der Kirchweih wirkt. Das Nörgeln spaltet. Die Kirchweih dagegen und das dazugehörige Team Ehrenamtlicher schafft Zusammenhalt und bereichert so die Stadtgesellschaft. Nörgeln ist in Mode gekommen und scheint durch die öffentliche und mediale Aufmerksamkeit, die es bekommt, hip zu sein. Unsere Betriebe, Vereine, Kirchengemeinden oder Stadtgesellschaften sind aber nur durch die Förderung von Gemeinschaft und Zusammenhalt stark und erfolgreich geworden. Das lebt das Kirchweihteam vor. Und zwar sehr erfolgreich. Das ist für uns so wichtig, für unsere Gesellschaft und dafür danken wir den Anpackern. Ich bin mir sicher, die anderen 14 000 Menschen in dieser Stadt stehen hinter dem Ehrenamt und der Durchführung der Kirchweih, sind dankbar und sind stolz, in diesem Fall auf den ASV.

Wird die Stadt Pegnitz in Zukunft sich mehr in die Planung, Organisation und Durchführung der ASV-Kirchweih einbringen? Wenn ja, mit welchen Maßnahmen?

Raab: Der ASV organisiert die Kirchweih hervorragend und stets in Abstimmung mit der Stadt Pegnitz. Es gibt keinen Grund, dass wir uns über das hinaus einmischen, für das uns der ASV zu Rate zieht.

Die Fragen stellte Frauke Engelbrecht

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