Kennen Sie Archimede Rossi, Kaufmann aus Italien? Es ist keine Schande, wenn nicht. Dass der Name nicht bekannt war und insgesamt nicht länger im Gedächtnis bleiben würde, war durchaus Sinn der Sache. Und die Sache, die ist folgende: Im August 1912 trug sich ein Archimede Rossi ins Gästebuch des Hotels „Goldener Anker“ in Bayreuth ein. Nur hieß der Mann, der den Füllfederhalter führte, gar nicht so. Sein wahrer Name lautete Giacomo Puccini, und er hatte etwas zu verbergen – sein Verhältnis zur Münchner Baronin Josephine von Stengel, alias „Josi“, mit der er sich Bayreuth traf, um den „Parsifal“ im Festspielhaus zu erleben. Puccini wollte seine eifersüchtige Ehefrau – nun ja, nicht noch mehr beunruhigen.