Baustellentour: Noch immer keine Lösung für Steilstück Pottensteins Bürgermeister verärgert

Von Frank Heidler

Zur zweieinhalbstündigen Mammuttour wurde die Baustellenrundfahrt von Bürgermeister Stefan Frühbeißer, Vize Rainer Brendel, und einem Tross von Behördenvertretern. Die Kommune steht vor großen Herausforderungen: „In den nächsten beiden Jahren werden in Pottenstein fast zehn Millionen Euro verbaut“, kündigte Frühbeißer an. Das Geld fließt in Straßenbau, Breitbandausbau und Kanalbaumaßnahmen.

 
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Entlang der Staatsstraße von Schüttersmühle nach Kirchenbirkig trügt der äußere Schein. Dort wurden gestern unter lautem Getöse und metallischem Maschinenhämmern die Leitplanken montiert. Selbst vor den Bäumen. Das sei aus Sicherheitsgründen zwingend notwendig, war sich Frühbeißer mit den Behördenvertretern einig.

Kritik: Nur Ausflüchte

Reichlich verärgert ist er aber, dass für das Steilstück an dieser Verbindungsstraße noch immer keine Lösung in Sicht sei. Er hatte dazu auch schon beim zuständigen Ministerium interveniert. Allerdings ohne Erfolg. Dort war auf das langwierige Genehmigungsverfahren verwiesen worden, da es sich um ein landschaftlich wertvolles FFH-Gebiet handele. Diese Ausflüchte hatten im Pottensteiner Stadtrat heftige Kritik ausgelöst.

Sehr schwierig

Gerade im oberen Bereich sei die Straße wegen der angrenzenden Felsen so eng, dass Lastzüge und Schulbusse Probleme im Begegnungsverkehr hätten. Wenn der Lange Berg ausgebaut werde, sei man auf diesen Straßenabschnitt für Umleitungen aber dringend angewiesen, weiß der Rathauschef. „Das ist eine sehr schwierige, aufwendige Maßnahme“. erläuterte Kurt Schnabel als Leiter des Straßenbauamtes. Der zwei Kilometer lange Straßenabschnitt teile sich auf zwei Bereiche auf. Während der eine Abschnitt durch freies Gelände führe und keine großen Herausforderungen biete, weise der andere „große geologische Herausforderungen“ auf. Wenn man hier etwas tun wolle, „braucht man eine Verträglichkeitsprüfung und, und, und ...“

Die Lage ist ernst

Für die nächste Station musste sich der grüne Bus mit Bürgermeister und Co. an der Baustelle vorbei zwängen. Es handelt sich um die problematische Staatsstraßenabzweigung in Kirchenbirkig. „Unser Sorgenkind“ (Frühbeißer). An dieser Stelle stand man schon bei der allerersten Baustellenrundfahrt im Jahr 2003. „Die Bevölkerung drängt auf eine Lösung“, machte der Bürgermeister den Ernst der Lage klar. Gerade im Sommer werde die Straße durch den Ausflugsverkehr sehr stark frequentiert. Zwar laufe die Planung für den neuralgischen Straßenabschnitt schon, aber noch immer habe das Straßenbauamt keine Lösung für das Problem gefunden.

Eine Schlaglochpiste

Über eine Schlaglochpiste ging es weiter nach Leienfeils. Der schlechte Straßenzustand war mit bloßem Auge im Vorbeifahren erkennbar. Für die Erneuerung steht die Planung bereits. Laut Frühbeißers Einschätzung muss die Straßensubstanz nicht überall komplett erneuert werden. Wahrscheinlich in diesem Herbst, allerspätestens im Frühjahr 2017, sollen die Arbeiten erfolgen. Der Bürgermeister: „Wir sind hier im Karstgebiet, da ist die Grundwassersituation zum Teil sehr problematisch.

Bach öffnen

Auftakt der Baustellenrundfahrt war im Pottensteiner Mariental. Dort soll die Verrohrung des Haselbrunnbachs wieder geöffnet und der Wasserlauf freigelegt werden. Neu gestaltet werden müsse dort auch die Abzweigung der Staatsstraße. Immer wieder werde an dieser Stelle falsch abgebogen. Die Umsetzung der Maßnahme ist für 2017 vorgesehen.

Die nahe Uferpromenade an der Püttlach komme immer wieder bei Touristen und Einheimischen gut an. Jüngst hat sogar eine chinesische Delegation davon geschwärmt.

"Deftiges Grün"

Ins Schwärmen kamen die Behördenvertreter bei der inzwischen abgeschlossenen Dorferneuerungsmaßnahme in Elbersberg. „Das ging relativ schnell“, erläuterte der Bürgermeister. Statt eines großzügigen Kreisels mit ansprechender Bepflanzung habe es früher nur ein „dürftiges Grün“ in der Straßenmitte gegeben.

Jetzt ein Erfolgsmodell

Auch das Elbersberger Wohnprojekt „Lindenhöfe“ mausert sich zum Erfolgsmodell. „Das wurde kein Seniorenghetto“, sagte Frühbeißer. Die jüngsten Bewohner seien erst Mitte 30. Rund die Hälfte der geplanten 48 Häuser sind inzwischen gebaut worden.

Begünstigt wurden die Elbersberger Maßnahmen, zu denen auch die Gestaltung des Spielplatzes gehörte, durch eine aktive Bürgerschaft. Das erläuterte Thomas Müller vom Amt für ländliche Entwicklung. „Die haben gesagt was sie wollen und beim Spielplatz alles selber bestellt.

Es muss nicht riesig sein

In Elbersberg entsteht auch ein kleines Baugebiet am Ortsausgang Richtung Pegnitz auf der linken Seite. Im Gegensatz zu den 70er Jahren mache man keine riesigen Baugebiete mehr, die nur Kosten verursachten und dann lange leer ständen.