Polizist Movio: "Ich bin kein Held"

Der italienische Polizist Christian Movio hat den Berliner Attentäter Anis Amri erschossen. Als Held sieht er sich nicht. Foto: Italian Police Press Office/dpa Foto: red

Den Terrorverdächtigen Anis Amri in Italien gestoppt zu haben, ist aus Sicht des italienischen Polizisten Christian Movio keine Heldentat gewesen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Er habe Freitagnacht in Sesto San Giovanni nördlich von Mailand lediglich seine Arbeit getan, sagte Movio der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera“. Movio wurde von dem Tunesier angeschossen, als er Freitagnacht dessen Ausweispapiere gemeinsam mit seinem Kollegen Luca Scatà kontrollieren wollte. Scatà feuerte zurück und erschoss den 24-jährigen Amri.

Nach Operation an Heiligabend zu Hause

Movio musste operiert werden, konnte aber bereits an Heiligabend das Krankenhaus verlassen und zu seiner Familie zurückkehren. „Wir sind so eine Resonanz nicht gewöhnt“, sagte Movio dem Blatt. An Weihnachten habe er versucht, so wenig wie möglich an die Ereignisse am Freitag zu denken.

Elf Menschen in Berlin überfahren

Der europaweit gesuchte Terrorverdächtige war den beiden Polizisten zufällig ins Netz gegangen. Sie waren nahe des Bahnhofs in Sesto San Giovanni auf ihn aufmerksam geworden und kontrollierten ihn. Nach bisherigen Ermittlungen hatte sich Amri über Lyon nach Italien absetzen können. Er soll einen entführten Lastwagen in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz gesteuert haben. Elf Menschen wurden getötet, der polnische Lastwagenfahrer wurde tot auf dem Beifahrersitz entdeckt.

dpa

Autor