Drei Männer ergaunerten Originalschlüssel und stahlen Autos im Wert von mehr als 200.000 Euro Polizei schnappt Autoschieber

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Das Beispielfoto zeigt einen VW T5 Multivan. Fahrzeuge des Typs hatten die Autoschieber, die jetzt festgenommen wurden, hauptsächlich im Visier. Foto: Archiv Foto: red

Mit einem simplen Trick erschlichen drei Männer aus Polen die Autoschlüssel teurer Autos. Nachts kamen sie wieder und klauten die Fahrzeuge von Händlern in ganz Bayern und Baden-Württemberg. Unter Federführung der Bayreuther Kripo legte die Polizei den drei Männern jetzt das Handwerk. Bislang konnte ihnen der Diebstahl von neun Fahrzeugen im Wert von deutlich mehr als 200.000 Euro nachgewiesen werden.

 
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Wie Alexander Czech, der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken, in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Bamberg und des Polizeipräsidiums Oberfranken am Donnerstagnachmittag schreibt, wurden die Männer im Alter von 34, 42 und 42 Jahren bereits am Sonntag auf einem Autobahnrastplatz an der A6 in der Nähe von Aurach verhaftet. "Auch bei der Festnahme waren die Bayreuther Kollegen mit dabei, die bei der ganzen Aktion federführend waren", sagt Czech am Donnerstagnachmittag im Gespräch mit unserer Zeitung. Seit Montag sitzen die drei Männer in unterschiedlichen Justizvollzugsanstalten.

Serie begann am 3. September

Begonnen hat der Beutezug der drei Männer nach Czechs Worten am 3. September offenbar in Weiden in der Oberpfalz. Von dort arbeiteten sich die Autoschieber über Fürth und Nürnberg nach Bayreuth vor. Immer nach der gleichen Methode. Ihr Ziel: Vorwiegend hochwertige Fahrzeuge der Marke VW, "es war auch ein Audi mit dabei", sagt Szech. Die Methode: "Die Männer wurden während der regulären Öffnungszeiten bei den Autohändlern vorstellig und ließen sich die Fahrzeuge zeigen." Das war, sagt Czech auch am 22. September in Bayreuth so. Dort schauten sich die Männer bei einem Autohändler in der Bernecker Straße einen VW Multivan im Wert von rund 40.000 Euro an. "Dabei tauschten sie unbemerkt den Originalschlüssel gegen einen bauartgleichen Schlüssel aus. Nachts holten sie mit dem Originalschlüssel das Auto ab." In der Regel brachten sie vorher geklaute Kennzeichen an den Autos an. "Diese Masche ist schon länger bekannt. Vielleicht ist es ja eine Warnungfür Autohäuser, hier besonders wachsam zu sein", sagt Czech.

Bislang ein Auto sichergestellt

Sichergestellt wurde laut Czech bislang nur der VW Multivan, den die Täter in der Nacht zum Sonntag aus einem Autohaus in Neresheim-Ohmenheim gestohlen hatten: ein VW T5 Multivan. "Die Täter sind durchjaus recht dreist vorgegangen", sagt Czech. "In einem Autohaus, in dem sie einen VW Touareg stahlen, nahmen sie auch gleich noch einen Auto-Transportanhänger mit, den sie an das gestohlene Fahrzeug anhängten."

Federführung in Bayreuth

Die Bayreuther Beamten der Kriminalpolizei mit Zentralaufgaben hatten nach Czechs Worten nicht nur die Federführung bei dem Fall, sie waren es auch, die in Zusammenarbeit mit der Bamberger Staatsanwaltschaft schnell den Zusammenhängen zwischen den Diebstählen auf die Spur kamen. Als sich für das vergangene Woche ein weitere Diebstahl abzeichnete, legten sich die Beamten gemeinsame mit Kollegen aus Baden-Württemberg und Südbayern auf die Lauer. Am Sonntag gegen 6 Uhr nahmen die Polizisten das Trio auf dem Autobahnrastplatz fest. Die drei Männer seien überrascht gewesen. "Die Festnahme verlief widerstandslos", sagt Czech.

Autoschlüssel im Gepäck

Bei der Festnahme entdeckten die Polizisten bei den Männern eine große Sammlung an unterschiedlichen Autoschlüsseln deutscher Hersteller. Außerdem fand man detaillierte Aufzeichnungen und ausgearbeitete Landkarten. Bislang können die Kripo-Beamten der Bande neun Autodiebstähle, den Diebstahl des Anhängers sowie mehrere Kennzeichendiebstähle nachweisen. Der Wert ihrer Beute beläuft sich auf mehr als 200.000 Euro. "Das wird sicher deutlich die 200.000 Euro übersteigen", sagt Czech.  Das Trio muss nun aufgrund der zahlreichen Fälle des schweren Bandendiebstahls mit empfindlichen Haftstrafen rechnen.

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