Plötzlich viel Polizei bei Mordprozess

Von Manfred Scherer
Verstärkte Sicherheitsvorkehrungen am Bayreuther Justizpalast, wo der Mord an einem Rentner verhandelt wird. Foto: Manfred Scherer Foto: red

Am zweiten Verhandlungstag im Mordprozess um den gewaltsamen Tod eines 88-jährigen Bayreuthers ist die Sicherheitsstufe im Schwurgerichtssaal schlagartig erhöht worden. Gerüchte von einer geplanten Gefangenenbefreiung machten die Runde. Die Polizei erklärte auf Nachfrage, warum sie plötzlich mehr Beamte im und am Gebäude aufbot.

 
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Innerhalb weniger Minuten postierten sich während der laufenden Verhandlung drei zusätzliche Justizwachtmeister mit Schutzwesten und Schlagstöcken an verschiedenen Ecken des Schwurgerichtssaals, in dem der Mord an einem 88-Jährigen verhandelt wird. Angeklagt sind zwei Männer, die für den Tod des Bayreuthers verantwortlich sein sollen.

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Im Saal anwesende Polizeibeamte, die die beiden wegen Mordes angeklagten vorgeführt hatten, setzten sich im Sitzungssaal mit wachsamen Gesichtern zum Zuhörerraum gewandt. In einer Pause erschienen Polizisten in Zivil, die die Personalien von Zuhörern kontrollierten. Dabei handelt es sich unter anderem um Familienangehörige eines der Angeklagten. Im Justizpalast war zeitweise das Gerücht umgegangen, dass möglicherweise eine Gefangenenbefreiung geplant sei.

Gefangenenbefreiung "zu hoch gegriffen"

Dieses Gerücht bestätigte sich jedoch auf Nachfrage bei der Polizei nicht. Es habe Hinweise auf bevorstehende "Störungen" des Prozesses gegeben, sagt die Polizei. Eine geplante Gefangenenbefreiung sei "zu hoch gegriffen". Der Justizpalast am Wittelsbacherring wurde auch von außen gesichert. Zwei Polizeibusse haben vor dem Gebäude Stellung bezogen.

Die Gerichtsverhandlung verläuft bislang störungsfrei. Bisher hat ein Gerichtsmediziner über die schweren Verletzungen des Tatopfers referiert.

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