Der Entspannte
„Neben dem kannst du eine Rakete starten und der bleibt ruhig liegen“, sagt Michael Mader über Dolf. Dolf ist ein Pyrenäenberghund, wiegt 60 Kilogramm und ist durch seine Größe eine imposante Erscheinung. Von kleinen Hunden lässt sich der Rüde gar nichts sagen. Vor allem nicht von dem kleinen Pekinesen, der Maders Freundin gehört. Stellt der sich Dolf kläffend in den Weg, nimmt er ihn einfach in sein Maul und hebt ihn zur Seite.
Dolf denkt nur ans Essen
1,5 Kilogramm Fleisch verputzt Dolf am Tag. „Ein richtiger Vielfraß“, sagt Mader. Durch Maders Freundin ist der 47-Jährige erst auf den Hund gekommen. Sie war nämlich mit der sportlichen Fitness ihres Freundes überhaupt nicht zufrieden. „Jetzt kriegst du einen großen Hund, damit du dich mehr bewegst“, sagte sie zu ihm. Und so war Dolf plötzlich da.
Zweimal am Tag geht Mader, der selbständig ist, mit Dolf spazieren. Dass der Hund aus einer schlechten Hundehaltung kommt, merke man ihm nicht an, sagt Mader. Nur im Schlaf. Da liegt Dolf zappelnd am Boden, während er mit seinen Pfoten Tisch und Sofa verschiebt. „Richtige Albträume müssen das sein“, sagt Mader.
Über einen 1,50 Meter hohen Zaun springen: Kein Problem für Dolf
Wenn Dolf nicht gerade bei Mader zu Hause faul herumliegt und sich unbeobachtet fühlt, büchst er am liebsten alleine aus. Dann springt er über den 1,50 Meter hohen Zaun und schaut sich seine neue Umgebung an. In seinem alten Zuhause kannte er nämlich nur das Haus und den kleinen Garten. „Einmal habe ich die ganze Nacht Bayreuth abgesucht. Sogar die Polizei habe ich gerufen“, sagt Mader. Dolf war gar nicht so weit weg. Er wartete vor der Haustür von Maders Freundin.
Die Dominante
Scarlett knurrt und bellt, wenn ihr andere Hunde zu nahe rücken. Und sie knurrt und bellt noch mehr, wenn sich die Hunde in der Nähe ihrer neuen Besitzerin aufhalten. Da verteidigt sie, was ihr gehört. In dem Fall Petra Hillebrand. „Ich bin eben ihr Frauchen“, sagt Hillebrand.
Geduldig und streng muss man mit Scarlett sein
Für die gebürtige Südtirolerin, war es „Liebe auf den ersten Blick“, als sie Scarlett zum ersten Mal im Tierheim sah. Die 45-Jährige legte ihre Hand flach ans Gitter des Zwingers. Scarlett hörte auf zu bellen und ließ sich durch das Gitter streicheln. „Man braucht viel Geduld mit ihr, aber auch Strenge. Als Person muss man ruhig und bestimmt sein“, sagt Hillebrand.
Hält jemand einen Gegenstand oder einen Stock in der Hand, schreckt Scarlett zurück. „Wenn ich ein Stöckchen schmeiße, weiß sie noch nicht so recht, was sie damit anfangen soll.“ Es habe lange gebraucht, bis Scarlett einigermaßen freiwillig in den Kofferraum des Autos gestiegen sei.
Dass Scarlett das Fell gebürstet wird, kannte sie vorher nicht
Wenn fremde Menschen zu Besuch kommen, nimmt Hillebrand Scarlett an die Leine. „Da ist sie erst einmal skeptisch“, sagt Hillebrand. Was sie dagegen liebt, ist das Bürsten und Streicheln. Das kannte sie von früher überhaupt nicht. Dann streckt sie alle Viere von sich und lässt sich so lange verwöhnen, bis sie keine Lust mehr hat. Im Griff hat Scarlett Hillebrand allemal.
Zu einer Reportage mit Bildern und Videos aus dem Tierheim Bayreuth geht es hier.