Plech besitzt nun ein Goldenes Buch

Von Brigitte Grüner
Die Kinder des Heimatvereins stellten beim Festabend drei Sagen szenisch auf der Bühne der Mehrzweckhalle dar.. Foto: Brigitte Grüner Foto: red

750 Jahre nach der ersten urkundlichen Erwährung hat Plech endlich ein Goldenes Buch. Es hat zwar keinen goldenen, sondern einen Ledereinband; aber auf diesem prangt das Wappen der Marktgemeinde, der zweischwänzige böhmische Löwe. Das Gästebuch ist ein Geschenk der befreundeten Gemeinden des Wirtschaftsbands A9.

 
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Wer etwas zu feiern hat, der lädt sich gerne Gäste ein. Bürgermeister Karlheinz Escher freute sich über verschiedene Ehrengäste aus der Politik und Vertreter der Nachbargemeinden. „Plech kann feiern“ bestätigte Bürgermeister Claus Meyer aus Betzenstein, der auch im Namen der FrankenPfalz-Kommunen sprach. Uwe Raab aus Pegnitz sprach über die gute Zusammenarbeit im Wirtschaftsband A9 bei verschiedenen Projekten wie dem Radwegekonzept. Stärken gemeinsam nutzen laute das Motto der gemeindeübergreifenden Kooperation. „Die Region gemeinsam zukunftsfähig machen“, sei das Ziel. Der Pegnitzer Bürgermeister überreichte das Goldene Buch als gemeinsames Geschenk.

Sonnenstrahlen statt Goldbarren

Humorvoll wandte sich Landrat Hermann Hübner in mittelalterlicher Manier an die „holden Recken und werten Frauenzimmer von Plech“. Als Schirmherr habe er das ganze Jahr über Sonnenstrahlen statt Goldbarren gebracht: Alle Veranstaltungen fanden bei gutem Wetter statt. Plech habe sich in den 750 Jahren gut entwickelt. Schon in früherer Zeit führten wichtige Verbindungen durch den Ort, die Reichtum und Gesindel nach Plech brachten. „Hoffentlich ist nur Ersteres geblieben“, so Hübner. Der Landrat stellte die schöne Landschaft und den Fleiß der Bürger heraus. Im Gemeindegebiet gebe es die größte Kameraattrappe Deutschlands. Hübners Dank galt allen, die das Jubiläumsjahr organisiert hatten. Er komme immer gerne zu den Veranstaltungen beim „prächtigen Völklein“ in Plech.

Auch den Festabend hatte die Gemeinde mit dem Heimatverein wieder gut und abwechslungsreich organisiert. Eine Bilderschau mit historischen Aufnahmen und Postkarten aus der Sammlung von Rainer Seitz fand viel Interesse. Die Schau wird auch am nächsten Sonntag nochmals von 14 bis 16 Uhr zu sehen sein. Musikalisch wurde der Festabend von Michaela Hardung und Julia Herzog gestaltet, die anspruchsvolle Flötenstücke zu Gehör brachten. Schöne Volksmusik spielte die sechsköpfige Plecher Stubenmusik. Die „Egloffsteiner Burgspatzen“ gefielen mit ihren Liedern. Viel Beifall bekamen die Kinder des Heimatvereins, die drei Plecher Sagen auf die Bühne brachten. Der Pegnitzer Walter Tausendpfund hat die Geschichten „Die Muggnpatscher“, „Der rote Teppich“ und die „Plecher Bruckn“ zu einem Theaterstück umgeschrieben.

Tausendpfund war es auch vorbehalten, das neue Plecher Heimatbuch vorzustellen. Das Cover steht bereits fest, die 224 Seiten sind allerdings noch leer. Es wird in einer Auflage von 500 Stück Ende November herauskommen. Ein paar Seiten und das Inhaltsverzeichnis waren bereits ausgedruckt und machten Lust auf das dritte Plecher Buch, das im Vergleich zu den ersten beiden Bänden ergänzt wurde und auch mehr Wert auf überregionale Beziehungen legt, erklärte Tausendpfund. Mehrere Autoren und Fotografen waren am Werk beteiligt. Die Gestaltung lag in den Händen von Andy Conrad, der auch eigene Ideen einbrachte. An der Wand der Mehrzweckhalle war ein Panoramabild des Pegnitzers zu sehen, das aus 35 Einzelbildern besteht.

Heinz Stark beeindruckte in seinem Festvortrag mit viel Wissen und einem ganz seltenen Blick auf sein Manuskript. In einem – so Stark – „schnellen Galopp durch die geschichtlichen Glanzlichter von Plech“ erzählte er unter anderem von der Herkunft des Ortsnamens, berühmten Plechern, dem großen Brand von 1781 und der Zeit, als Plech im 14. Jahrhundert zu Neuböhmen gehörte und ein Verkehrsknotenpunkt war. Der Vortrag des „wandelnden Geschichtslexikons“ (O-Ton Bürgermeister Escher) machte Lust auf das Heimatbuch, das in Würzburg gedruckt und gebunden wird.

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