Anlieger kritisieren Geruch durch Hinterlassenschaften von Pferden – Gemeinderat lehnt Tekturplan ab Pferdepension: Zoff um den Mist

Von Udo Fürst
Der Geruch von der Pferdepension steigt den Nachbarn in die Nase. Foto: Udo Fürst Foto: red

In der Immenreuther Straße Am Steinäcker dreht sich seit Wochen vieles um den Mist. Die Familie Müller hat dort ihre Pferdepension „Steinäcker“ auf 15 Pferde erweitert und dabei auch eine direkt an die Straße grenzende Miste gebaut. Um diesen Misthaufen hat sich nun ein Streit zwischen Anliegern und Pferdepension entzündet.

 
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In der Sitzung am Donnerstag lehnte der Gemeinderat den Änderungsplan des Bauherren ab und verwies ihn an das Landratsamt weiter. „Jetzt bin ich mal gespannt, was die Fachbehörde sagt“, betonte Bürgermeister Heinz Lorenz in der Sitzung, zu der sich wegen dieses Themas mehr als 20 Besucher eingefunden hatten.

Vorschläge umgesetzt

Pferdepensionsbesitzer Max Müller und dessen Sohn Stefan stehen vor der mit etwa drei Meter hohen Bretterwand verkleideten Miste und schütteln den Kopf. Sie können die Vorgehensweise der Gemeinde nicht verstehen. „Alle vom Landratsamt beim Bauantrag im Jahr 2014 vorgeschlagenen Anregungen, Verbesserungsvorschläge und Auflagen wurden umgesetzt und von der Behörde kontrolliert“, sagt Max Müller nach der Gemeinderatssitzung gegenüber dem Nordbayerischen Kurier.

Wände an drei Seiten

Darunter laut Müller auch die dreiseitig umwandete Miste auf einer flüssigkeitsdichten Fläche. Die Fläche sei bereits als Mistplatte im vom Landratsamt Tirschenreuth genehmigten Plan eingezeichnet gewesen. „Für die Erweiterungen wurden wir durch das Landratsamt aufgefordert, einen entsprechenden Tekturplan einzureichen. Diesen haben wir auch im November 2015 der Gemeinde vorgelegt.“ Erst nach sechs Monaten sei der Plan in der Gemeinderatssitzung behandelt worden. „Aber ans Landratsamt wurde er immer noch nicht weitergegeben“, bedauert der Inhaber.

Es stinkt trotzdem

Obwohl der Misthaufen nun von allen Seiten verkleidet ist, kritisieren Anlieger weiterhin die Geruchsbelästigung. „Es stinkt, wenn der Wind von Westen kommt. Da helfen auch die Mauern nichts“, sagt eine Frau, die direkt gegenüber wohnt und vergeblich versucht habe, mit den Pensionsbesitzern Kontakt in dieser Angelegenheit aufzunehmen. Max Müller bestreitet dies: „Die Frau hat nie das Gespräch mit uns gesucht.“ Die Hausbesitzerin berichtet, dass jetzt die ersten Mieter wegen der gegenüberliegenden Miste die Wohnung gekündigt hätten und auch eine weitere Familie darüber nachdenke auszuziehen.

Betrieb war schon immer da

Die Pferdepension Müller war schon immer ein landwirtschaftlicher Betrieb im Mischgebiet. Seit 1980 werden hier Pferde gehalten. Wegen der Haltung von Anwohnern und Gemeinderäten sieht Max Müller die berufliche Zukunft seiner Tochter beeinträchtigt. Die Pferdebetriebsmeisterin soll den Betrieb einmal übernehmen. Müller beteuert abschließend: „Wir haben nichts falsch gemacht. Die bestehenden Gebäude und Anlagen wurden von den Fachbehörden abgenommen und alle Emissionsschutzauflagen sind erfüllt.“

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