Grund dafür sind Teilzeitbeschäftigungen oder längere Abwesenheiten durch Krankheit, Mutterschutz und Elternzeit sowie Abordnungen zur Ausbildung oder an andere Einheiten.
Oberfrankens Polizei ächzt unter Überstundendruck: Derzeit sind 45 der 2240 Sollstellen nicht besetzt. Die tatsächlich verfügbare Personalstärke beträgt sogar nur 1989. Warum?
Grund dafür sind Teilzeitbeschäftigungen oder längere Abwesenheiten durch Krankheit, Mutterschutz und Elternzeit sowie Abordnungen zur Ausbildung oder an andere Einheiten.
Die Lücke zwischen Soll- und tatsächlich verfügbarer Stärke von rund 250 Einsatzkräften trug maßgeblich dazu bei, dass die oberfränkischen Polizisten zum Stichtag 1. Februar 2016 fast 130.000 Überstunden angesammelt haben.
Bezogen auf die Ist-Stärke sind das 58 Überstunden pro Beamter. Das erfuhr die Kulmbacher SPD-Abgeordnete Inge Aures auf Anfrage aus dem Innenministerium.
Allerdings sind dort noch die Kräfte der neu geschaffenen Operativen und Technischen Ergänzungsdienste angesiedelt. In Bayreuth und Hof sind das jeweils 46 Stellen, in Coburg 41. Zu diesen speziellen Dienststellen gehören unter anderem Einsatzzüge, zivile Einsatzgruppen und Diensthundeführer, die die örtlichen Polizeiinspektionen im gesamten Bezirk anlassbezogen unterstützen.
Zum Teil deutlich über dem Soll ausgestattet sind das Polizeipräsidium Oberfranken sowie die fünf über den Bezirk verteilten Zentraldienststellen der Kriminalpolizei.
Trotzdem liegt die Überstundenbelastung dort zum Teil deutlich über dem Durchschnitt. Die größte Differenz zwischen Soll- und Ist-Stärke weisen die vier Inspektionen der Verkehrspolizei auf, hier herrscht aber auch die geringste Überstundenbelastung.
Pressesprecherin Anne Höfer vom Polizeipräsidium Oberfranken: "Es ist bekannt, dass die Planungsgröße für die Personalstärke der Dienststellen (Sollstellen) und die tatsächlich den Dienststellen zur Verfügung stehenden Polizeibeamtinnen und Beamte nicht übereinstimmen. Dies betrifft nicht nur die oberfränkischen Dienststellen sondern alle bayerischen Polizeiverbände. Mit diesem zur Verfügung stehenden Personal kam und kommt die oberfränkische Polizei ihren Aufgaben vollumfänglich nach. Auch in diesem Jahr können durch die Personalzuteilungen im März und September, die Anzahl der Ruhestandsabgänge ausgeglichen werden."
Laut Innenministerium wird sich die Personalausstattung bei der bayerischen Polizei heuer weiter verbessern. So seien insgesamt rund 1400 Neueinstellungen bei nur etwa 800 Ruhestandsversetzungen geplant.
Mit aktuell 41.370 Stellen verfüge die Polizei im Freistaat über zehn Prozent mehr Personal als noch 2007. Die regionale Verteilung erfolge "belastungs- und kräfteorientiert". Ziel sei, die Personal "möglichst effektiv und effizient sowie gleichzeitig bürgernah einzusetzen".