Weil der so nicht vereinbarte Ansturm weder in der Küche noch im Service zu schultern war. Als die ersten Reiter schon um 18 Uhr eintrudelten und ihn vorwarnten, was da noch auf ihn zukäme, habe er rasch reagiert. Im Saal zusätzlich bestuhlt, den Biergarten für „Wartegäste“ bei Überfüllung hergerichtet. Schlabeck: „Wäre die angekündigte Zahl von Gästen gekommen, hätte alle ihr Essen innerhalb von 20 Minuten auf dem Tisch gehabt.“
Dennoch: „In der Küche wurden Höchstleistungen erbracht.“ Irgendwann habe ihm eine Dame ein DIN-A-3-Blatt mit einer langen Namensliste in die Hand gedrückt, auf dem die Platzierungen der Reiter, ihre Adressen und Telefonnummern und „ganz hinten“ auch noch Essenswünsche zu finden waren. „Damit konnte ich nichts anfangen, zumal da auch die vorbestellten Essen notiert waren.“
Also versuchten alle, die Lage zu retten. Dass bei mehr 30 Essen à la carte Wartezeiten entstünden, sei ja wohl nachvollziehbar. Zumal auch noch der normale Betrieb im Restaurant weiterlaufen musste: „Da hatten Leute reserviert, die konnten wir nun wirklich nicht warten lassen.“ Es könne keine Rede davon sein, dass die Restaurantgäste bevorzugt behandelt wurden.
Er selbst habe ununterbrochen ausgeschenkt, damit zumindest „die Getränke rasch rausgehen“. Schlabeck gibt zu: „Auch bei uns gab es Fehler, so wurden zwei, drei Getränke falsch gebucht, aber das hätte sich rasch klären lassen.“ Am Ende hätten die Gäste an zwei Tischen nichts zu essen bekommen – weil der einen Bedienung gesagt worden sei, man habe schon bei einer anderen bestellt. Erschwert habe das Ganze, dass nicht wenige Reiter nach der Essensbestellung die Plätze wechselten – „dass da zum Teil nichts ging, ist logisch“.
Und zu „guter“ Letzt hätten auch noch fast alle gleichzeitig bezahlen wollen. Bei diesem Andrang ein Ding der Unmöglichkeit, sagt Schlabeck. Und ist ziemlich sauer, in welch „manchmal heftiger Form“ sein Personal beschimpft worden sei. Und einige hätten dann gar nicht bezahlt ... Alles in allem sei ihm durch den seiner Meinung nach nicht vom ihm verursachten Trubel sogar Verdienst entgangen: „Ich war so beschäftigt, dass ich drei konkrete Zimmeranfragen nicht bearbeiten konnte.“
Übrigens: Die Reiter aus Reisach – sie kamen zum einen unerwartet und zum anderen früher als ausgemacht – waren mit dem, was ihnen da kredenzt wurde, mehr als zufrieden, betont Schlabeck abschließend. Und klingt dabei dennoch richtig frustriert.