Pegnitzer beherrschen die Mülltrennung

Von Hannah Haberberger

Spätestens ab der ersten Windel haben alle Menschen eines gemeinsam: Sie produzieren Müll. Egal, ob beim Einkaufen, auf der Arbeit oder schlichtweg beim Essen sind Abfälle und Reste kaum zu vermeiden. Um trotzdem weiterhin den Fokus auf das Umweltbewusstsein nicht zu verlieren, ist in vielen Haushalten die Mülltrennung selbstverständlich. Mit der Gelben Tonne, die ab Januar im Landkreis eingeführt wird, soll den Bürgern die Müllentsorgung erleichtert werden.

 
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„Die Pegnitzer kennen sich sehr gut mit der Mülltrennung aus“, sagt Karl Heinz Weidel, ein Mitarbeiter des Wertstoffhofes. Sein Kollege Wolfgang Nickl stimmt ihm zu: „Allgemein funktioniert das gut.“ Probleme gebe es nur zu den Stoßzeiten. Da könne es dann schon einmal passieren, dass etwas falsch platziert wird, so Nickl. Besonders problematisch seien die Unterscheidung von Aluminium und Blech, die Entsorgung kleiner Kunststoffreste und die Aufteilung des Elektromülls.

 Mülltrennung ist wichtig

Die Pegnitzer selbst scheinen vom Konzept des Wertstoffhofes überzeugt zu sein: „Es ist einfach richtig, Müll zu trennen“, sagt Thomas Funk aus Leups. Brigitte Brendel aus Pegnitz stimmt zu: „Auch alle in meinem Umfeld trennen ihren Müll.“ Als sie früher in Nürnberg gewohnt hat, habe sie sogar Papiertüten im Mietshaus ausgehängt, um die Vermischung von Plastik- und Bioabfällen zu unterbinden, „der Umwelt zuliebe.“ Getrennt wird aber nicht nur für die Umwelt und das gute Gewissen: Allgemein ist pro Person und Woche ein Restmüllvolumen von zehn Litern vorgesehen. Sofern man sich an das vorgeschriebene Trenngebot für Wertstoffe hält, sei das ausreichend, so der Pressesprecher des Landratsamtes Bayreuth, Michael Benz.

Die Gelbe Tonne - zukunftsweisend?

Bisher war die selbstständige und ordnungsgemäße Trennung also ein wichtiger Bestandteil im bewussten Umgang mit Müll. Zu Beginn des nächsten Jahres fällt zu Hause die Unterscheidung von Verkaufsverpackungen nun weg – stattdessen kommt die Gelbe Tonne. Ihr Inhalt soll erst in Sortieranlagen getrennt und später in Verwertungsbetrieben recycelt werden. Ein jährlicher sogenannter Mengenstromnachweis (bestehend aus regelmäßigen Dokumentationen über die vorschriftsmäßige Sortierung und Verwertung von Müll) wird feststellen, ob die von der Bundesregierung vorgegebenen Recyclingquoten eingehalten werden. Das Landratsamt beschreibt diese Veränderung als zukunftsweisend. Höhere Verwertungsquoten und folglich eine Schonung der Ressourcen seien die großen Chancen der Gelben Tonne. Auch passe sie sich dem demografischen Wandel und somit dem aktuellen Nutzerverhalten der Bürger an, so Benz.

Die Veränderung bringt Skepsis

Ein Problem könne dabei nur entstehen, wenn die Tonne falsch befüllt wird. Für Veolia-Mitarbeiter Karl Heinz Weidel bringt die Gelbe Tonne keine Vorteile mit sich: „Da kommt alles durcheinander.“ Auch Brigitte Brendel ist skeptisch: „Die gesamte Verwertungs- und Mülllage wird sich nur verschlechtern. Ich halte davon gar nichts.“ Stefan Wieshayer aus Pegnitz meint dazu: „An der Mülltrennung muss man aber auf jeden Fall dran bleiben.“

Über die Frage, wie genau es mit dem Wertstoffhof weitergeht, wurden die Mitarbeiter des Wertstoffhofes in Pegnitz laut eigener Angabe bisher nicht informiert.

Teile bestehen weiterhin

Fest steht allerdings, dass die Gelbe Tonne die Annahme von Verkaufsverpackungen und somit auch Personal und Öffnungszeiten ersetzt. Wie es mit den weiterhin bestehenden Grüngut-, Altglas- und Altpapiercontainern sowie der Annahme der Elektroaltgeräte in Pegnitz weitergeht, soll mit den Gemeinden geklärt werden. Es bleibt unbestreitbar, dass ein verantwortungsvoller Umgang mit Resten nicht vernachlässigt werden darf. Ob die Gelbe Tonne ein Schritt in die richtige Richtung ist, wird sich zeigen.