Unattraktiver geht es kaum
Und sie legt mit deutlicher Wortwahl nach: "Ich kenne kaum eine Stadt, die im Zentrum so unattraktiv ist wie Pegnitz." Man müsse gar nicht weit fahren, um zu sehen, dass es auch ganz anders geht. Nach Auerbach etwa. Oder nach Lauf.
Dort ist sie regelmäßig und staunt, was auch in kleineren Städten so alles möglich ist. "In Lauf wirst du kaum einen Leerstand finden, wenn ein Geschäft aufhört, zieht sofort ein anderes ein." Das habe auch mit dem Ambiente zu tun. Jede Menge Gastronomie mit ganz unterschiedlicher Ausrichtung, mit ganz unterschiedlicher Bestuhlung. Und eben auch im Außenbereich.
Das fehle in dieser Vielfalt in Pegnitz an allen Ecken und Enden. Gut, da gebe es die Eisdiele als Magnet, auch der Ratsstube schaue es jetzt besser aus. Aber das sei insgesamt zu wenig.
Kaum Autos, kaum Menschen
Und so sei beim Blick aus dem Schaufenster ein tristes Bild an der Tagesordnung: "Leere Parkplätze und kaum ein Passant." Das sei noch schlimmer geworden, nachdem gegenüber die Bäckerei Herzog geschlossen hat. Das bedeute nicht, dass in der Innenstadt keine Fahrzeuge zu finden sind: "Autos haben wir genug, aber die fahren halt nur durch."
Überzeugt: Noch andere werden scheitern
Brigitte Brendel ist überzeugt: Sie wird nicht die letzte sein, die an diesen schlechten Rahmenbedingungen scheitert. Und das könne auch niemand mehr schön reden. Besserung sei nur zu erwarten, wenn auch im Rathaus endlich kreativ gehandelt werden. Das übrigens sei optisch auch nicht gerade ein Hingucker, der zum Verweilen einlädt.
An der Miete lag es nicht
Und was sie selbst jetzt? "Ich gehe zurück ins Angestelltenverhältnis bei einem Unternehmen in der Region. Bei einer Firma, die nichts mit dem Thema Handel zu tun habe. Pegnitz als Wohnort will sie aber treu bleiben.
Der Räumungsverkauf startet dann nächste Woche. Dabei helfen ihr "gute Freunde". Wie schon bisher in den vergangenen vier Jahren. Das hat ihr geholfen. Denn Personal konnte sie nicht einstellen, "das wäre schlichtweg zu teuer gewesen". Apropos teuer: An einer überhöhten Ladenmiete lag es nicht, dass Brigitte Brendel nun die Reißleine zieht: "Das war absolut in Ordnung, mit meinen Vermietern hatte ich ein prima Verhältnis."