Wer zahlt für WC-Benutzung?
Ambrasat möchte auch wissen, wie die Toilettennutzung geregelt sein soll. Denn die hat er zusammen mit dem Biergarten von der Stadt gepachtet: „Wenn ich nur die WC-Anlagen zur Verfügung stellen soll, für deren Pflege ich ja auch zuständig bin, dann läuft das nur gegen Entgelt“. Er frage sich, ob dies jemand im Rathaus mit eingerechnet habe „bei diesem auf Null gerechneten Haushalt für die Festspiele“.
Warten auf klares Signal
Ambrasat, dass die Stadträte bereits in ihrer Sitzung am morgigen Mittwoch ihre Sicht der Dinge bekunden. Werde in nächster Zeit kein klares Signal gesendet, müsse er sich entscheiden, ob es nicht besser sei, sich beruflich neu zu orientieren. Was nach der geleisteten Aufbauarbeit sehr schade wäre, so Ambrasat.
Festspiel-Macher weisen Vorwürfe zurück
Uwe Vogel, Vorsitzender des Fördervereins für die Festspiele, reagiert auf die Vorwürfe von Frank Ambrasat angefressen. Der Verein habe sich in jüngster Zeit bewusst zurückgehalten, habe sich auch bewusst zu Anfeindungen im Internet bedeckt gehalten: „Das war eine Hetzkampagne gegen uns in den sozialen Netzwerken, daran war Herr Ambrasat nicht unschuldig.“
Angebote ausgeschlagen?
Was Vogel so gar nicht verstehen kann: „Da wird behauptet, wir hätten ihn außen vor gelassen, wir hätten ihn nicht mit ins Boot geholt.“ Das sei „völliger Quatsch"„. Die Festspiel-Macher hätten Ambrasat vielmehr schon im Februar 2016 über das Projekt informiert und versucht, ihn dafür zu gewinnen. „Wir wollten von Anfang an, dass er mit dabei ist, wollten ihn auch in unsere Werbemaßnahmen einbinden und damit ja auch Reklame für seinen Biergarten betreiben.
Trügerische Hoffnung
Mehrere Gesprächstermine folgten, zuletzt mit zweitem Bürgermeister Wolfgang Nierhoff. Da habe er, so Vogel, noch gehofft, dass es zu einem Miteinander kommt. Diese Hoffnung habe sich als trügerisch erwiesen. Vogel wirft Ambrasat genau das vor, was dieser am Förderverein und an der Stadt zu bekritteln hat: Die andere Seite habe sich nie gerührt. „Da kam nichts, rein gar nichts.“
Zum Handeln gezwungen
Ende des Jahres habe sich der Verein zum Handeln gezwungen gesehen, sagt Vogel. Und so kam ein Vertrag mit der Kaiser Bräu in Neuhaus und der Pegnitzer Jura Bräu zustande - über einen Getränkestand und eine Bierlieferung auf der Festwiese während der Faust-Festspiele.
Wirt könne nur profitieren
Worauf er auch Wert legt: Mehrfach habe man versucht, dem Biergarten-Wirt entgegen zu kommen. Etwa mit Blick auf seine Befürchtung, er müsse diverse Veranstaltungen platzen lassen, so Konzerte mit dem KSB-Werksorchester oder der Jugendbergmannskapelle: „Die könnte man vor oder noch besser nach einer Aufführung stattfinden lassen, die dauern doch nur rund 90 Minuten.“ Und dann wäre das Publikum sozusagen schon auf dem Berg, da könne man doch nur profitieren von den Festspielen.
Lohnt sich auch bei schlechtem Wetter
Das gelte auch für Sommertage mit eher schlechtem Wetter, dann, wenn ein Biergarten normalerweise geschlossen bleibt: „In der Festspiel-Zeit lohnt es sich auch dann, den Garten zu öffnen. Weil dann Leute da sind, die auch etwas konsumieren.“
Massiv beleidigt
Uwe Vogel ist seine Entrüstung deutlich anzumerken. Seien er und seine Mitstreiter doch wiederholt massiv beleidigt worden. Und dies, „obwohl wir immer wieder versucht haben, da eine gemeinsame Linie zu finden.“ Ganz abgesehen davon, dass Insider Finanzierungspläne für die Festspiele weitergegeben hätten, @das ist sehr unschön“.
Tür bleibt offen
Jetzt sei der Punkt gekommen, an dem man schauen müsse, wie man das Ganze zum Wohle der Festspiele und ihrer Gäste am besten organisieren könne. Wobei er Frank Ambrasat durchaus die Tür offen hält: „Wenn er mitmachen will, holen wir ihn gerne in unser Werbeprogramm mit hinein, trotz allem, was passiert ist.“ Am Thema Bierstand auf der Festwiese ändere dies freilich nichts: „Da sind die Verträge geschlossen.“
Das sagt der Bürgermeister
„Der Biergarten spielte und wird auch künftig eine wichtige Rolle spielen in unseren Überlegungen“, sagt Bürgermeister Uwe Raab. In der Vergangenheit habe es verschiedenste Gesprächsangebote an Frank Ambrasat mit zum Teil eher durchwachsenen Ergebnissen gegeben. Selbstverständlich werde auch weiterhin mit dem Blick auf eine konstruktive Zusammenarbeit das Gespräch mit Ambrasat geführt. In Bezug auf den Bierwagen lasse sich von Seiten der Verwaltung noch keine Aussage treffen, „da uns diese Entwicklung erst vor Kurzem zur Kenntnis gelangte“.
Brief wird umfassend beantwortet
Natürlich werde man jetzt die Fragen von Frank Ambrasat in seinem Schreiben an die Stadträte umfassend beantworten.