Geburtstagsfeier für Karl IV.: Biergarten-Wirt übt dezente Kritik Pegnitz: Am Schlossberg geht noch mehr

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Hoffen für Pfingstsonntag auf gutes Wetter (von links): Frank Ambrasat, Karl Lothes und Andreas Bayerlein.Foto: Stefan Brand Foto: red

Das Programm steht. Das Wetter noch nicht. Davor haben sie am meisten Angst, die Organisatoren des historischen Festes, mit dem am Pfingstsonntag am Schlossberg des 700. Geburtstags von Karl IV. gedacht werden soll. Jenes Mannes, der Pegnitz die Stadtrechte verlieh. Und dann ist da noch die Burg Böheimstein. Diese Burg, die einst von den Nürnbergern in Schutt und Asche gelegt wurde, ist geheimnisumwittert. An diesem 15. Mai soll sie „wiederbelebt“ werden. Und am Berg gehe noch mehr, meint Biergartenbetreiber Frank Ambrasat. Und hofft, dass dies im Rathaus endlich erkannt wird.

 
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Es gibt Skizzen – nicht nur in der berühmten Bauer-Chronik –, wie sie ausgesehen haben könnte. So richtig weiß das aber niemand. Aber eine Ahnung ist da. Schlossberg-Wirt Frank Ambrasat sagt, diese Burg sei das Wahrzeichen von Pegnitz schlechthin - „das wird viel zu wenig gewürdigt“, findet er. Und deshalb müsse sie wieder ins Bewusstsein. Ambrasat will dies in sehr anschaulicher Form schaffen. Er will die Konturen der Burg von der Festwiese aus in den Schlossbergwald hinein projizieren lassen. Mittels einer Glaslinse, auf der „die Böheimstein“ in ihrer denkbaren Architektur eingraviert ist.

Konturen der Burg im Wald

„Das funktioniert natürlich erst so richtig, wenn es langsam dunkel wird“. sagt Ambrasat. Auch Stadtarchivar ist von dieser Idee sehr angetan. Er war es, der den Kaisergeburtstag auf den Pegnitzer Veranstaltungskalender brachte. „Es bot sich ja auch irgendwie an“, sagt er. Bescheiden, wie es seine Art ist. Aus der Idee wurde rasch mehr. Biergartenwirt Ambrasat will wie gesagt sowieso das Markenzeichen Schlossberg aufwerten.

Im Stich gelaassen?

Und er fühlt sich dabei von der Stadt ein wenig im Stich gelassen. Dabei werde immer auf Isek verwiesen, auf das Integrierte Stadtentwicklungskonzept. Was er nicht versteht: „Man kann doch nicht alles auf Isek schieben, man könnte so viel an Kleinigkeiten auf die Schnelle verbessern.“ Etwa durch gut sichtbare Hinweisschilder unten „im Tal“, an der Bundesstraße. Oder durch Spielgeräte für den Nachwuchs. „Es passiert einfach nichts“, klagt Ambrasat. An liege es nicht: „Ich habe wirklich genug investiert.“

Geht da noch ein Fest?

Doch zurück zum Pfingstsonntag. Das Fest hat mit dem runden Kaiser-Geburtstag einen konkreten Anlass, sagt Stadtarchivar Andreas Bayerlein. Was aber nichts daran ändert, dass da was nachkommen könnte, sagt SPD-Stadtrat und Kultureferent Karl Lothes. Der Macher der Kulturreihe Pegnitzer Brettl unterstützt das Geschehen am Sonntag, hat die Bardin Stefanie Lohse-Coors aus Nürnberg an Land gezogen, die mittelalterliche Klänge zum Besten geben wird. Geht es nach Lothes, könnte jetzt schon die Wiederholung für 2017 geplant werden. Dann wird „650 Jahre Goldene Straße Nürnberg-Prag“ gefeiert. Und die führte ja auch durch den Raum Pegnitz. „Das ist denkbar, aber im Moment sollten wir den Ball da noch flach halten“, sagt dazu der Stadtarchivar. Vorstellen kann er sich das aber schon – „wenn sich das gut entwickelt, warum nicht“.

Schwerpunkt Mittelalter

Ein Spektakel soll es nicht werden am Sonntag. Sondern ganz einfach ein Fest. Ein historisches Fest, betont Bayerkein. Er will mit Schautafeln auch die Geschichte der Böheimstein und des Schlossberges insgesamt darstellen. „Alles in allem liegt der Schwerpunkt natürlich schon auf dem Mittelalter“, sagt er. Die Finanzierung ist gesichert, die Stadt hat auf Initiative von Bürgermeister Uwe Raab die nötigen Euro lockergemacht. „Für so etwas gibt es schon Töpfe, das sind ja keine Unsummen“, sagt Karl Lothes.

Notfalls ein Ersatztermin

Bleibt das Problem Wetter. Die mittelfristigen Prognosen sind nicht gerade rosig. Kalt soll es werde. Und regnerisch. Die Veranstaltung auf „Teufel, komm raus“ durchzuziehen, macht wenig Sinn, sind sich die Macher einig. Spätestens am Freitagvormittag muss eine Entscheidung fallen. Kommt die Absage, wird ein Ersatztermin gesucht. Zu viel sei in die Vorbereitung investiert worden, um am Ende ganz ohne Fest dazustehen.

Das Programm

Das Fest beginnt um 15 Uhr, soll bis gegen 22 Uhr dauern. Das Programm ist vielfältig. Eine kleine „Händler- und Anbieterstraße“ wird von Pegnitzer Geschäftsleuten bestückt, die Gregori-Kanone ist zu sehen, Thomas Waiblinger aus Bayreuth und seine Truppe präsentieren mittelalterliches Lagerleben, am Abend gibt es eine Feuershow, Walter Tausendpfund leitet eine historische Führung zum Schlossbergturm – um 16 und um 19 Uhr. Natürlich kommt auch der kulinarische Part nicht zu kurz, der Wiesweiher-Kindergarten kredenzt zum Beispiel Kaffee und Kuchen. Nicht zu vergessen das Ponyreiten für die Kleinen.

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