Der Fund der DNA-Spuren hatte auch bei Politikern Entsetzen ausgelöst. «Unfassbar» nannte es Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU), dass einer der NSU-Terroristen möglicherweise auch Peggys Mörder sein könnte. «Zunächst will man das nicht glauben, dass da ein Zusammenhang bestehen kann», sagte Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU). Es wäre schrecklich, wenn es der Fall wäre.
Alle DNA-Spuren aus ungeklärten Kindstötungen vergleichen
Eine Sonderkommission der Thüringer Polizei soll an diesem Montag erneute Ermittlungen zu ungeklärten Fällen von Kindstötungen in Thüringen aufnehmen. «Jetzt müssen sämtliche DNA-Spuren der Fälle von vermissten und getöteten Kindern in der Region mit den Spuren der NSU-Täter verglichen werden», sagte auch die Innenexpertin der Linken-Fraktion im Bundestag, Martina Renner, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Grünen im bayerischen Landtag verlangten von Bayerns Staatsregierung detaillierte Auskunft - auch über mögliche Neonazi-Treffpunkte in der Nähe von Peggys Wohnort.
Rechtsmedizin schließt Zufall aus
Die Rechtsmedizin der Universität Jena in Thüringen schloss eine zufällige Übertragung der DNA Böhnhardts auf die Spurenträger am Fundort der Leiche Peggys am eigenen Institut aus. Nach Angaben der zuständigen Staatsanwaltschaft Bayreuth muss aber weiter geprüft werden, ob der DNA-Treffer möglicherweise durch eine Verunreinigung ausgelöst wurde.
dpa
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