Geistlicher war neun Jahre in der Gemeinde – Nachfolge noch nicht geklärt Pater Gadek verlässt Kirchenbirkig

Von Eva Böhm
Für den katholischen Pater Janusz Gadek waren es neun schöne Jahre in der Pfarrei Kirchenbirkig.⋌Foto: Eva Böhm Foto: red

Auf neun schöne Jahre in der Pfarrei Kirchenbirkig blickt Pater Janusz Gadek, wenn er am 1. September den Dienst in seiner neuen Pfarrei in Dorfen (Landkreis Erding) antritt.

 
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Der Pfarrverband Maria Dorfen hat eine jahrzehntelange Tradition als Wallfahtsort. Er ist etwa acht Kilometer von Taufkirchen entfernt. Hier wirken Gadeks Ordensbrüder von den Resurrektionisten (CR): Dominik Sobolewski, Pater Paul und Pater Edward Lipiec, der bereits im Ruhestand ist.

Mit Gremien gesprochen

Er war bereits in Dorfen und hat Kontakt mit den Gremien aufgenommen. Für Pater Janusz ist es klar: „Es geht um die Gemeinschaft der Kirche, in anderen Pfarreien sind andere Menschen, aber wir sind alle Schwestern und Brüder in der gleichen Gemeinschaft.“ Genau so hat er es gemacht, bevor er am 1. September 2007 seine erste Messe in Kirchenbirkig gehalten hat. Er war schon vorher vor Ort und hat mit den Leuten in den verschiedenen Gremien gesprochen.

Freundliche Begegnungen

Der Pater fühlte sich sehr offen und freundlich in Kirchenbirkig aufgenommen, und hatte das Gefühl, dass die Menschen ihn akzeptieren. „Freundliche Begegnungen waren an der Tagesordnung.“ Beim Blick in die Zukunft meint er, dass sich für die Gläubigen nicht allzu viel ändert, denn „die wichtigste Person in der Gemeinde ist Jesus Christus, nicht der Pfarrer“.

Pater Janusz belebte den Beschluss der Ewigen Anbetung mit der feierlichen Prozession durch die Ortschaft Kirchenbirkig aufs Neue. Für ihn sind Prozessionen Ausdruck des Glaubens. „Jede Bewegung von Christen verdeutlicht: Wir zeigen, was wir glauben. Die Prozession will sagen: Das ganze Volk soll sich in Bewegung setzen.“ Er meint, dass diese Prozession auch künftig stattfinden wird, wenn die Leute es wollen und auf diese Weise ihren Glauben bezeugen wollen. „Wichtig ist, dass die Leute glauben.“

Komplexe Angelegenheit

Tradition und Brauchtum hält Pater Janusz für eine komplexe Sache. „Wir berufen uns auf Jesus.“ In den Traditionen werden die Erfahrungen der Gesellschaft weitergegeben. „Die Worte von Jesus waren vor 2000 Jahren die Wahrheit, genauso wie heute. Der Glaube soll die Menschen verbinden.“

Volks- und Glaubenstraditionen beeinflussen sich. Traditionen sollen nicht nur äußeres Zeichen bleiben, die Menschen müssen den Inhalt verstehen. Als Beispiel nennt er den Erntedankzug. Dieser zeigt alljährlich aufs Neue, dass die Menschen Gott für die Gaben dankbar sind.

Immer weniger junge Leute kommen in die Gottesdienste. Wie reagiert Pater Gadek auf diese Entwicklung? „Ich bin überzeugt, dass Gott will, dass wir alle zu ihm kommen, er will nicht zwingen. Die Menschen sollen ihn aus Freiheit lieben.“ Er meint, dass es für die Kirche schon viel schwierigere Zeiten gegeben habe. Viele junge Menschen haben andere Interessen, viele denken, man könne tun, was man möchte. Die Pfarrei ist keine eigene Welt, alle gehören dazu. Es war auch schon früher so, dass meist die ältere Generation in die Kirche gegangen ist.

Eine Nachfolgeregelung für die Pfarrstelle ist noch nicht getroffen, sagt Harry Lucke vom Erzbischöflichen Ordinariat. Die Pfarrei Kirchenbirkig ist eine fakultative Pfarrstelle, sie „kann“ besetzt werden. Wenn sie nicht besetzt werden können sollte, dann wäre im Stellenplan ein Gemeindereferent vorgesehen, so der Bamberger Pressesprecher.