Nach dem Feierwochenende: Anwohner beschweren sich Party, Party, Party: Hat Bayreuth ein Lärmproblem?

Von Frank Schmälzle
Beim Afrika-Karibik-Festival machten die Musiker pünktlich Schluss. Zur Freude der Anwohner. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Dreimal rückt die Polizei an, als die Universität am Freitagabend ihren 40. Geburtstag mit einer Party auf dem Campus feiert. Tags darauf reagieren Anwohner genervt auf die Musik beim Holi-Festival auf dem Volksfestplatz. Hat Bayreuth ein Vergnügungslärmproblem?

 
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"Im Vergleich zu anderen Städten unserer Größe haben wir nicht mehr Lärmbeschwerden", sagt der Ordnungsreferent der Stadt Bayreuth, Ulrich Pfeifer. "Eher weniger." Zahlen dazu hat er nicht, aber Erfahrungswerte. "Wir tauschen unsere Beobachtungen regelmäßig mit anderen Ordnungsämtern aus." Dass die Stadtverwaltung weniger Lärmbeschwerden bekommt,  "spricht für die Toleranz und das Verständnis der Bayreuther", sagt Pfeifer. Bayreuth ist eine Universitätsstadt - das ist sie gerne, sagt Pfeifer. Und dass sich die Ausgehgewohnheiten der jungen Leute verändert haben, dass sie später feiern, sei eben Fakt.

Die Stadt macht Auflagen

Das bedeute aber nicht, dass die Stadtverwaltung den Veranstaltern freie Hand lasse. Zu den gängigen Auflagen, die die Stadt ihnen macht, gehören laut Pfeifer zeitliche Begrenzungen, maximale Lautstärken und auch die Richtung, in der Schall abgestrahlt wird, ist vorgeschrieben. Dazu müssten Veranstalter Lärmschutzbeauftragte benennen und häufig lasse sich die Verwaltung Lärmmessprotokolle vorlegen.

Warum müssen Veranstalter vor dem Lärm warnen?

Fragt sich nur, warum dann die kleinen Zettel beim Bürgerfest sein mussten, sagt Stefan Schlags. Der Stadtrat wohnt in der Innenstadt, hat bereits mehrfach auf die nächtliche Lärmbelästigung der City-Bewohner hingewiesen. Das Afrika-Karibik-Festival am Wochenende hat ihm gefallen, auch weil sich die Veranstalter akribisch an die vorgegebenen Zeiten gehalten hatten. Beim Bürgerfest allerdings seien Besucher auf mögliche Hörschäden an den Bühnen hingewiesen worden, sagt Schlags. Der Veranstalter habe gewarnt und jede Verantwortung ausgeschlossen. "Warum braucht ein Fest Lautstärken, die gefährlich werden können?", fragt Schlags.

Der Veranstalter war die Bayreuth Marketing und Tourismus GmbH und deren Chef ist Manuel Becher. Er sagt: Ums Lärmproblem ist leiser geworden. Beim Bürgerfest übertönen sich die Gastronomen nicht mehr gegenseitig. In der Partyzone am Ehrenhof sei es laut gewesen, "das will das junge Publikum so". Zugleich aber hätten technische Maßnahmen dazu gedient, dass die Musik  außerhalb des Ehrenhofs auf Zimmerlautstärke zu hören gewesen sei. Gleiches gelte für das Volksfest.

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