Ist eine Umweltverträglichkeitsprüfung erfolgt?
Ob die Umweltbehörden eingeschaltet wurden, sei ebenfalls unklar. "Hat sich jemand Gedanken gemacht, wohin das Sickerwasser fließt? Und was macht man mit den Ölrückständen der Autos?" Nach dem Flächennutzungsplan sei das Gebiet kein Wasserschutzgebiet, erklärt Petra Uliczka. In der Nähe stehe zwar ein Hochbehälter, doch die Fläche gelte nur als Landschaftsschutzgebiet.
Warum ist ein Parkdeck auf dem Klinikum-Parkplatz unmöglich?
"Ein Parkdeck auf einer möglichst kleinen Fläche", wäre für Johannes Barfuß die passende Lösung. Denn das größte Problem an dem bislang geplanten Standort sieht er in der Flächenversiegelung. SPD-Stadtrat Thomas Bauske hält die Informationspolitik des Klinikums für "lückenhaft und falsch". Ein Mal sei es der Hubschrauberlandeplatz, dann seien es Öltanks im Untergrund, die gegen ein Parkhaus sprechen würden. "Ich fühle mich auch verarscht. Die ganzen Daten und Fakten müssen jetzt auf den Tisch!" Dass es keinen Ausweichparkplatz während einer Baumaßnahme auf Klinikum-Seite gebe, hält Silke Braunmiller für ein vorgeschobenes Argument. "Man kann auch Schritt für Schritt bauen und nach anderen Lösungen für einen Behelfsparkplatz suchen."
Sind noch andere Alternativen geprüft worden?
"Wir sollten nicht vorschnell ein beliebtes Naherholungsgebiet opfern", sagt Helmut Schilling. Es leuchte nicht ein, warum die bisherige Parkplatzfläche nicht in Richtung Reha-Klinik verlängerbar sei. "Oder hat man das Problem einfach viel zu lange vor sich hergeschoben?" In dem Flächennutzungsplan von 2007 reiche die Sonderfläche Klinikum bis zum Teufelsgraben. Ob das Fundament für ein Parkhaus tatsächlich eine Schwierigkeit darstellen würde, sei anhand der alten Baupläne zu überprüfen. Die Investitionskosten für ein Parkdeck seien auf lange Sicht zu betrachten. Und Kassengelder dürften für Baumaßnahmen gar nicht verwendet werden, so Bernd Herzig.
Wird über ein langfristiges Verkehrskonzept nachgedacht?
Autofahrer und Fußgänger müssten den Fuß- und Radweg an der Preuschwitzer Straße überqueren, kritisieren die Anwohner des Klinikums. Bereits jetzt herrsche dort enorm viel Verkehr. Die Zufuhr zum Klinikum erfolge allein durch Wohngebiete, doch ein zukunftsfähiges Verkehrskonzept fehle von Anfang an, bemängelt auch Silke Braunmiller. "Wir sollten uns gemeinsam für eine ökologische Lösung einsetzen, die beste und nicht die billigste." Zu wenig werde noch über eine verbesserte Busverbindung zum Klinikum gesprochen. Oder über Jobtickets und Pauschallösungen für Mitarbeiter, ergänzt Petra Uliczka.
Der Widerstand formiert sich
Klinikum: Wenn, dann richtig
Klinikum: Nächste Entscheidung vertagt
Klinikum: Vier Gründe gegen ein Parkdeck