Diebstahls-Welle: Derzeit werden in Bayreuth viele VW T5 gestohlen – es traf auch Familie Apel aus Bayreuth "Papa, das Auto ist weg"

Von Susanne Will

Enrico Apel und seine Frau haben fünf Kinder zwischen sechs und 13 Jahren. Klar, dass diese Bayreuther Familie ein richtig großes Auto braucht. Die Apels haben sich für einen VW T5 entschieden. Nur: Dieses Modell ist derzeit auf der Rangliste von Autodieben sehr weit oben. Mitte Dezember wurden erst in der Nachbarschaft zwei gestohlen. Und am 15. Dezember war dann auch das Auto der Apels weg. Was tun?

 
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Mit fünf Kindern gewöhnt man sich wohl eine gewisse Gelassenheit an, so zumindest hört es sich an, wenn Enrico Apel vom Diebstahl seines Autos erzählt. Auch ihm war es nicht entgangen, dass sich Diebesbanden in den letzten Wochen in Bayreuth auf den T5 spezialisiert haben. „Als aus dem Wacholderweg am 13. Dezember zwei gestohlen wurden, fragten wir uns schon, wann wir wohl dran sind“, erinnert sich Apel. Dennoch: „So richtig mag man nicht dran glauben, dass die schon wieder hier zuschlagen würden.“ Die Apels wohnen auch auf dem Roten Hügel im Buchenweg.

Vorsorglich Persönliches rausgeräumt

Apel und seine Frau räumten zur Sicherheit Persönliches aus dem Auto, „so dass der Schaden im Falle eines Diebstahls nicht ganz so schlimm wird“. Und tatsächlich: „Am 15. Dezember schaute meine Tochter morgens aus dem Fenster, um nachzusehen, wie das Wetter ist – dann rief sie: Papa, das Auto ist weg.“

"Bei Frost eine Herausforderung"

Sofort rief Apel die Polizei. Ein anderes Auto haben die Apels nicht. Sie brauchen den großen T5, um alle Kinder unterzubringen. Die Kinder kamen rechtzeitig in die Schule, sie fahren mit dem Stadtbus. Er selbst, so sagt er, kann unter der Woche auf das Auto verzichten. „Wir wohnen ja in der Stadt, da sind die Wege kurz, ich fahre mit dem Fahrrad.“ Dennoch: Wenn das Auto fehlt, wird es ungemütlich, „bei Frost ist es eine Herausforderung“.

"Wir haben Ihr Auto"

Es war der erste Tag ohne Auto und Enrico Apel hatte sich innerlich schon von der Familienkutsche verabschiedet. „Es ist ja zu selten, dass die Autos wieder auftauchen.“ Doch dann erhielt er am Nachmittag desselben Tages einen Anruf von der Bayreuther Kripo. Die unverhoffte Nachricht: „Wir haben Ihr Auto.“

Bauchgefühl der Polizisten

Noch bevor die Apels den Diebstahl bemerkt hatten, haben Polizisten auf der A4 bei Görlitz in Sachsen auf ihr Bauchgefühl gehört – so stand’s im Polizeibericht. Sie wurden stutzig, als sie um 5.50 Uhr gleich zwei der VW T5 auf der A4 fahren sahen. Als sie die Bullis stoppten und die Fahrer kontrollieren wollten, gaben die Vollgas und flüchteten in verschiedene Richtungen mit hohem Tempo über die Autobahn und die B6 in Richtung polnischer Grenze. Einer der VW fuhr schließlich auf einem Grundstück in einen Zaun – es war das Auto der Apels. Der Dieb sprang heraus und entkam in der Dunkelheit, er blieb bis heute unauffindbar.

Bei Unfall demoliert

Den zweiten VW T5 entdeckte eine Streife später an einem Pendlerparkplatz. Das Auto war über eine Verkehrsinsel gefahren worden und hatte einen Frontschaden, vom Fahrer fehlte auch hier jede Spur.

Apels Auto wurde untersucht, in wenigen Tagen erhält er es zurück. Allerdings über einen Abschleppdienst, der Aufprall auf den Gartenzaun war so stark, dass der VW nicht fahrtüchtig ist. „Das übernimmt zwar die Teilkasko-Versicherung, aber der Ärger ist da.“ So wie er wegen des Diebstahls „zwei Tage nur telefoniert hat. Es ist ein komisches Gefühl, nicht mobil zu sein. So sind wir mit dem Stadtbus auf den Weihnachtsmarkt gefahren. Wobei das durchaus Sinn hatte: So konnte ich einen Glühwein trinken.“

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