Panischer Orang-Utan im Duisburger Zoo erschossen

Tödliches Drama im Duisburger Zoo: Ein ausgebrochener und völlig verschreckter Orang-Utan ist von Bediensteten erschossen worden, um eine mögliche Flucht in die Stadt zu stoppen. Wie der Tierpark der nordrhein-westfälischen Stadt am Dienstag mitteilte, war das erwachsene Männchen aus dem Affenhaus entwichen und außerhalb seiner vertrauten Umgebung in Panik geraten.

 
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Als die Gefahr bestanden habe, dass der Menschenaffe über einen Außenzaun klettert und das Zoogelände verlässt, hätten sich die Verantwortlichen entschlossen, ihn zu erschießen. Eine Betäubung sei keine Alternative gewesen, erklärte der Zoo zu dem Vorfall von Montagabend. "Es hätte einige Minuten gedauert, bis die Wirkung des Narkosemittels einsetzt. In dieser Zeit wäre der Menschenaffe bereits im Straßenverkehr gewesen, so dass Personenschäden nicht mehr auszuschließen gewesen wären."

Menschen wurden nicht verletzt. Die wenigen zu dieser Tageszeit noch im Zoo befindlichen Besucher seien dem Notfallkonzept gemäß rechtzeitig nach draußen gebracht worden, teilte der Tierpark weiter mit. Die Polizei sei alarmiert worden und habe das Umfeld des Affenhauses gesichert, letztlich allerdings nicht eingreifen müssen.

Aufgrund der Lage habe "bedauerlicherweise" eine scharfe Waffe eingesetzt werden müsse, um das Tier am Entkommen zu hindern und "Schlimmeres" zu vermeiden, hieß es. "Die betroffenen Mitarbeiter stehen unter Schock."

Zu dem Ausbruch des Tieres kam es den Angaben des Zoos zufolge offenbar durch eine tragische Verkettung. Auch ein zweiter Orang-Utan war an dem Vorfall beteiligt, blieb aber im Affenhaus und konnte dort betäubt werden.

Zunächst war demnach einer der beiden Affen "aufgrund eines fehlerhaft gesicherten Schiebers" aus seinem Gehege in den Pflegertrakt im Inneren des Affenhauses gelangt. Dort sei er auf das zweite Orang-Utan-Männchen getroffen, worauf es zwischen beiden zur Konfrontation gekommen sei, teilte der Tierpark mit. Eines der Tiere habe dabei die Flucht ergriffen und dazu ein Oberlicht des Affengebäudes genutzt, dass von den Affen "unter normalen Umständen keinesfalls erreicht werden kann".

Dort geriet der extrem gestresste Orang-Utan offenbar noch mehr außer sich. "Außerhalb des vertrauten Umfelds geriet der Menschenaffe in Panik und rannte verschreckt hin und her", hieß es seitens des Zoos. Das führte dann zur Erschießung des Tieres durch die verantwortlichen Mitarbeiter des Zoos, die laut Notfallplan alarmiert wurden. Für den Fall von Fluchtversuchen oder Attacken sind diese auch zum Schusswaffengebrauch berechtigt.

afp

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