Wichtig war Fischer auch der Bezug zum Arbeitsleben. 1981 machte er ein Praktikum in einem Metallberuf. Von da an begleitete er unzählige Schüler in den Betriebspraktikas. „Die Theorie auch in die Praxis umzusetzen, war für mich immer wichtig“, sagt er Fischer dazu.
Nach acht Jahren im Fichtelgebirge wechselte Fischer in die Fränkische Schweiz. Nach einer achten Klasse hatte er dort eine erste. Die beiden Jahre in Nankendorf waren seine schönsten Jahre, denn sein Unterrichtsideen fielen dort auf besonders fruchtbaren Boden. Danach folgten 16 Jahre an der Hauptschule in Waischenfeld.
In 200 Tagen um die Welt
Eine unvergessliche Zeit war für Fischer das Sabbatjahr 2004. Da war er mit seiner Frau Ulrike rund 200 Tage auf Weltreise. Ein Jahr später begann er eine Montessori-Ausbildung, die er mit dem Diplom abschloss. Neben der Partnerschule in Lalane/Senegal galt seine Begeisterung den Bienen. Im ehemaligen Schulgarten in Hummeltal wurden die ersten Bienenvölker aufgestellt und eine AG Bienenschule ins Leben zu rufen. Heute führen ehemalige Schüler von ihm schon ihre eigenen Wirtschaftsvölker.
Ein lachendes, ein weinendes Auge
Otmar Fischer geht mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Zum lachenden Auge gehört, dass in Hummeltal viel Lernen stattfand. Wo er es überhaupt nicht vermutet hatte, begannen die Kinder plötzlich, sich selbst zu informieren. So beim großen Thema Bienen. Das weinende Auge: Wenn hoch motivierte Kinder aus der ersten Klasse in der Mittelschule zu gelangweilten, desinteressierte Jugendlichen werden. Dann laufe das etwas falsch, so Fischer. Was ihn glücklich macht, sind die vielen Kontakte zu ehemaligen Schülern, die etwas aus ihrer Schulzeit gemacht haben.