Interessant ist, dass die Bahn für das Galeriebauwerk, das die Bahnlinie zwischen Kauerndorf und Untersteinach für ein kleines Stück überspannt, lediglich eine lichte Höhe von 4,90 Metern über dem Bahndamm haben will. „Eine spätere Elektrifizierung der Strecke ist unter der Galerie nicht mehr möglich“, sagte der Brückenbauspezialist des Bauamts, Abteilungsleiter Christoph Schultheiß, dazu. Seine Behörde habe darauf keinen Einfluss.
Virtuelle Fahrt
Per Computersimulation gaben die Experten bereits einen Vorgeschmack darauf, wie die Fahrt über die künftige Ortsumfahrung einmal aussehen wird. Sie soll in Kürze im Internet über die Seite der Bayreuther Behörde abgerufen werden können. Noch nicht eingearbeitet ist die geänderte Bauweise der großen Brücke über das Schorgasttal. „Wir sind froh, dass das kein ,Monster’ wird. Man kann die Brücke zwar nicht kleinreden, aber optisch wirkt sie jetzt schon fast filigran“, zeigte sich Bürgermeister Volker Schmiechen zufrieden mit den neuen Plänen.
Pfähle 57 Meter tief in die Erde
Für die Talbrücke und die Galerie über der Bahnlinie kündigte das Bauamt bereits für kommenden Montag einen wichtigen Schritt an. Ab dann sollen die Pfähle für die beiden Bauwerke teilweise bis zu 57 Meter tief ins Erdreich gerammt werden. Auch diese Arbeiten gehen vor allem nachts über die Bühne. Die bei der Genehmigung festgelegten Lärmgrenzwerte würden auf jeden Fall eingehalten.
„Für unsere Arbeit ist es eine gute Basis, wenn bei den Bürgern in den betroffenen Ortschaften Freude über die Baumaßnahmen herrscht“, sagte Teamleiter Fritz Baumgärtel. Er erinnerte dabei an den jahrzehntelangen Kampf der Kommune um die Ortsumfahrung.
Und so geht es in Kauerndorf weiter
Zu den Planungen für die Ortsumfahrung von Kauerndorf wollte sich das Bayreuther Staatliche Bauamt am Dienstag eigentlich noch nicht in die Karten schauen lassen. „Bitte haben Sie Verständnis, dass wir das nicht zuerst in Untersteinach, sondern den Kauerndorfern erläutern wollen“, betonte Projektleiter Fritz Baumgärtel. Dennoch gab es einige Informationen zum Zeitplan. Bis zum Ende der Bauarbeiten rund um Untersteinach um den Jahreswechsel 2020/2021 sollen die Vorbereitungen für die westliche Fortsetzung der B 289 so weit abgeschlossen sein, dass es dort nahtlos weitergehen kann. Im ersten Schritt werden dazu vor allem aktuelle geologische Daten zum großen Tunnel benötigt, da die vorliegenden noch aus der Zeit vor dem Planfeststellungsbeschluss Mitte des Jahres 2009 stammen. Diese Arbeiten sollen etwa sechs Monate in Anspruch nehmen, die gesamten Planungen und aktuelle Kostenkalkulationen könnten in etwa zwei Jahren abgeschlossen sein. Ein weiteres Jahr, so schätzen die Experten vom Staatlichen Bauamt, werden dann noch Genehmigungen, Ausschreibungen und Auftragsvergaben brauchen. Klar ist jetzt schon, dass die Verbindung von Kauerndorf Richtung Ködnitz/Fölschnitz weiter über die Ortsmitte laufen wird und nicht direkt von der neuen B 289-Trasse angefahren werden kann.