Ortsumgehung: Umsonst gerechnet

Von Thorsten Gütling
Warum soll Eckersdorf plötzlich eine Ortsumgehung bekommen, die es gar nicht will? Foto: Ronald Wittek Foto: red

Eckersdorf soll eine Umgehung bekommen, die es gar nicht will. Andere warten seit Jahren vergeblich. Die Erklärung: Die Mühlen der Bürokratie mahlen.

 
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Keiner will die Straße haben und trotzdem haben Sachbearbeiter Tage damit verbracht, Hunderte von Kriterien zu bewerten. In dem Entwurf zum Bundesverkehrswegeplan wird auf dutzenden Seiten vorgerechnet, wie sich die Reisezeit entlang der Strecke verändern würde, wie die Lärmbelästigung, wie der Kraftstoffverbrauch. Mit 15,63 Millionen Euro sind die Kosten für den Bau erstaunlich genau angegeben, der nutzen für die Umwelt wird auf 2,194 Millionen Euro beziffert. Klingt so eine Planung, die im Anfangsstadium steckt? Tatsächlich tut sie das. Der Bund hat einfach nur getan, was er immer tut. Er hat Kosten und Nutzen gegenüber gestellt, wie in jedem Plan vorher auch. Nur haben sich die Parameter verändert. Weil Hollfeld am anderen Ende der Straße eine größere Bedeutung zugeschrieben wird. Dass das nicht kommuniziert wird, ist eine Sache. Ein Vorwurf, den sich Eckersdorf aber gefallen lassen muss: Die Planung hätte schon vor Jahren gestoppt werden können. So wurden Gelder verschwendet, die anderswo fehlen. Heinersreuth und Wirbenz, die gesagt bekamen, dass wieder kein Geld für eine Umgehung zur Verfügung steht, lassen grüßen.