Online-Petition für Faust-Festspiele

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Für die Faust-Festspiele in Pegnitz wurde jetzt eine Online-Petition gestartet. Foto: red Foto: red

Es kommt keine Ruhe rein bei der Diskussion um die Faust-Festspiele. Seit vergangenem Donnerstag gibt es eine Online-Petition, die sich für die Durchführung der Festspiele ausspricht. Bis Ende März können Befürworter im Internet sie unterstützen.

 
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Sie habe sich gefreut, als sie erfuhr, dass die Festspiele nach Pegnitz kommen sollen, sagt Marion Baier, Initiatorin der Petition. „Ich bin öfter in Kronach gewesen und kenne die Festspiele daher schon seit einigen Jahren“, so die 42-Jährige. Ihr habe die Art der Inszenierungen immer sehr gut gefallen. Warum Kronach die Festspiele beziehungsweise Intendant Daniel Leistner nicht mehr wollte, habe sie nie ganz verstanden. Immerhin seien ja in den vergangenen Jahren doch noch gut 11.000 Besucher in Kronach gewesen. Daher war sei sie positiv überrascht gewesen, dass die Festspiele nicht beendet, sondern nur verlegt werden sollen.

Risiko besteht immer am Anfang

Baier ist überzeugt, dass es Pegnitz gut tut, wenn mehr Besucher von außerhalb kämen. „Da profitieren ja auch Gastronomen und Geschäfte von“, sagt sie. Den Schlossberg als Aufführungsort für ein Freilichttheater hält sie für ideal. Sicherlich bestehe am Anfang immer das Risiko, die angestrebten Besucherzahlen zu erreichen. „Aber das hängt auch viel von der Art ab, wie die Stadt die Festspiele nach außen hin bewirbt“, ist ihre Ansicht. Bedauerlich findet sie, dass momentan in der Öffentlichkeit mehr die Streitigkeiten im Vordergrund stehen, als das Ziel, die Festspiele aufzuführen.

Baier kann die Kritik, besonders von Biergarten-Betreiber Frank Ambrasat, nicht wirklich nachvollziehen. „Wenn mir der Biergarten gehören würde, wäre ich glücklich über so eine Chance. Da könnten viele Besucher vor oder nach der Vorstellung noch kommen“, sagt sie. Auch wenn der Biergarten auf die eine oder andere eigene Veranstaltung verzichten würde, hätte man doch dort letztendlich viel mehr Zulauf durch die Festspiele. Sie kann sich nicht vorstellen, dass Ambrasat mit eigenen Veranstaltungen so viele Besucher verzeichnen könne, wie durch die Festspiele nach Pegnitz kommen würden. „Selbst wenn nur ein Teil der Festspielbesucher den Biergarten besucht, wäre das für die Betreiber ein großer Gewinn“, so Baier.

Uneinigkeit im Stadtrat

Manchmal habe sie das Gefühl, dass es eher interne oder persönliche Gründe des Biergarten-Betreibers sind, dass er die Festspiele dort oben nicht haben will. Auch die Uneinigkeit im Stadtrat trage nicht zu einer positiven Vermarktung der Festspiele bei. Ebenso findet sie die Reaktion der Anwohner auf dem Schlossberg sehr überzogen. Die 42-Jährige: „Hier wurden nur negative Szenarien in den Raum gestellt, anstatt mal eine Saison zu probieren und dann, wenn es Probleme geben sollte, diese mit den Festspielbetreibern zu lösen. Es ist sehr schade, dass hier immer nur negativ gedacht wird.“

Bis Montagmittag hatten 65 Befürworter der Festspiele die Onlinepetition unterzeichnet, 31 waren davon aus Pegnitz. Damit die Petition überhaupt als erfolgreich weitergereicht werden kann, muss sie ein Quorum von 350 Stimmen erreichen. Sie wolle mit der Petition den Festspielbetreibern den Rücken stärken, sagt Baier. Nach dem Auslaufen der Petition will sie die Unterschriften dem Stadtrat schicken, „um auch hier ein Zeichen zu setzen. Und natürlich in der Hoffnung, dass viele die Petition gegenzeichnen“, sagt Baier. Oft sei es ja leider so, dass die Gegner laut aufschreien und die Befürworter stiller schweigen, obwohl sie die Idee mit dem Freilichttheater sehr gut finden. Grundsätzlich inspiriert habe sie aber die Petition, die im Sommer für die Erhaltung des Biergartens gestartet worden war.

Hintergrund: Online-Petitionen sind oft ein Mittel der politischen Mitbestimmung, vor allem weil sie Öffentlichkeit für ein Thema erzeugen. Eine Online-Petition müssen Kommunen, Städte und Parlamente aber nicht berücksichtigen, wenn sie nicht wollen. Sie müssen sie auf kommunaler Ebene noch nicht einmal zur Kenntnis nehmen. (kfe)

Lesen Sie hierzu auch: Festspiele contra Biergarten.

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