Auch im Falle der Gewichtheber bestätigte der CAS die Entscheidung des Weltverbandes IWF, der wie in der Leichtathletik einen Komplett-Bann wegen der ausufernden Doping-Problematik verhängt hatte. Damit hat sich für acht weitere russische Athleten die Rio-Mission erledigt.
Die Welt-Anti-Doping-Agentur hatte dem russischen Olympia-Team den Ärger durch den hochbrisanten McLaren-Report eingebrockt und sogar einen Komplett-Ausschluss gefordert, was das IOC aber ablehnte. Entsprechend groß ist die Verärgerung in Russland. «Die WADA ist wie ein Haufen von Kartenspiel-Betrügern», zürnte Wladimir Komojedow als Leiter der russischen Staatsduma für Verteidigung. «Saubere Athleten, schmutzige Athleten, saubere Länder, schmutzige Länder ... Was für eine faschistische und rassistische Terminologie ist das?»
Einen Teilerfolg durfte Russland immerhin im Fall der Schwimmer Wladimir Morosow und Nikita Lobinzew verbuchen. Der CAS hob die Sperre gegen die Olympia-Dritten in der Freistil-Staffel wieder auf, nun müssen nur noch Bokel und Kollegen grünes Licht geben.
Noch spannender dürfte die CAS-Entscheidung im Fall von Julia Jefimowa sein. Die Russin ist als frühere Dopingsünderin gesperrt. Diese Maßnahme hatte das IOC für alle vorbelasteten russischen Sportler beschlossen und damit entgegen des Reglements entschieden. Schließlich hatte das CAS schon 2011 die Osaka-Regel gekippt, wonach Sportler nach einem Dopingvergehen an den folgenden Spielen nicht teilnehmen durften. Dieser Fall wurde erst einmal auf Donnerstag vertagt.
dpa