Zu dem Forum vor der Pfarrkirche hatte die Vereinigung Nordbayerische Bündnisse gegen Rechts eingeladen. Der Diskussion stellten sich Bürgermeister Willi Müller, Günter Pierdzig vom Bamberger Bündnis und VVN, Werner Schnabel, Bamberg, vom Nordbayerischen Bündnis und Max Gnugessen-Mair, vom Bündnis Nazistopp, Nürnberg. Moderiert haben die Veranstaltung Michael Helmbrecht und Michael Strößenreuther vom Gräfenberger Bürgerforum. Auslöser der Veranstaltung war der am gleichen Tag auf einer Wiese zwischen Geschwand und Bärnfels stattfindende „Frankentag“, zu der sich rund 300 Neonazis aus allen Teilen Deutschlands angesagt hatten. Schnabel nannte diese Veranstaltung der Neonazis unerträglich. Er warnte vor entstehenden Nazistrukturen, die rechtzeitig bekämpft werden müssten. Pierdzig sieht im Frankentag typische Merkmale der Nazizeit mit Folklore, Kinderprogramm und Hetztiraden. Grüngesser sagte, der rechte Terror habe seit 1990 bereits 149 Todesopfer gefordert und zählte in seiner Analyse detailliert Namen und Strukturen der Organisation im Neonazi-Netzwerk auf. Gnugesser griff die Behördenstrategie des „Totschweigens“ scharf an. "Ich tue alles"Willi Müller – seine Teilnahme am Diskussionsforum wurde mit Beifall aufgenommen – ging auf das fragliche Grundstück bei Geschwand ein, das eine Frau aus Niedermirsberg, die bei der Sparkasse in Forchheim arbeitet, bei einer Versteigerung 2006 erworben hatte: „Da ist man machtlos. Es ist nicht in Ordnung, dass man diese braune Soße nicht verbieten kann.“ Der aktuelle „Frankentag“ sei am vergangenen Montag im Rathaus gemeldet worden, worauf man sich umgehend mit Landratsamt, Regierung und Polizei ins Benehmen gesetzt habe, mit dem Ergebnis, dass man genehmigen musste. Müller: „Ich tue alles, um gegen die braune Sippe vorzugehen.“Bürgermeister Müller wiederholte seine Aussage, dass nächstes Jahr kein Frankentag stattfindet. Das Wie wollte er nicht preisgeben: „Kein Marketingmanager trägt seine Strategie zu Markte, dann ist sie nicht mehr viel wert. Sie können mich daran messen.“