Landrat Hübner sieht die Therme Obernsees gewappnet für einen Vergleich mit dem neuen Bad Obernsees: Keine Angst vor Weißenstadt

Von Thorsten Gütling
Die Therme Obernsees erwartet das beste Geschäftsjahr seit acht Jahren. Archivfoto: Ronald Wittek Foto: red

Von der neu eröffneten Therme in Weißenstadt, gehe keine Gefahr für die Therme Obernsees aus. Das sagt Landrat Hermann Hübner (CSU). Im Gegenteil: Die Therme erwartet das beste Geschäftsjahr seit acht Jahren.

 
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Zwar würde Obernsees die Auswirkungen der neuen Therme in Weißenstadt in den nächsten Monaten schon zu spüren bekommen. Weil Saunagänger „interessierte und weltoffene Kunden“ seien, würden sie auch weitere Fahrten in Kauf nehmen. „Existenzielle Sorgen“ bräuchte sich die Therme Obernsees aber nicht zuletzt wegen ihrer guten Ausstattung nicht zu machen. Hübner sagt: „Das war zu Zeiten, als Bäder in Forchheim, Bamberg und Herzogenaurach eröffnet haben, schon einmal schwieriger.“ Bei der  bald 20 Jahre alten Therme Obernsees werde "intensiv darauf geachtet, dass das Bad in gutem Zustand ist". Die Eröffnung der Weißenstädter Therme bezeichnet der Landrat als „wichtig für den Fremdenverkehrslandkreis und das Fichtelgebirge“. Hübner weiter: „Wir werden auch die Planungen in Fichtelberg, so sie denn weitergehen, nicht blockieren und nicht kleinkariert denken.“

Defizit von 400.000 Euro wird bleiben

Die Therme Obernsees sei mit einem jährlichen Defizit von rund 300.000 bis 400.000 Euro gut aufgestellt. Ein geringeres Defizit sei auch in den nächsten Jahren nicht zu erwarten. Sämtliche Hebel, wie das Absenken der Wassertemperatur oder eine Reduzierung des Personals habe man bereits geprüft. „Eine Null ist in Bädern unter 300.000 Besucher im Jahr nicht zu schaffen“, sagt Hübner. Es gelte, die Besucherzahlen weiter zu steigern um das Defizit zu senken.

2016 wird das beste Jahr seit langem

Es sieht danach aus, dass das klappt. Geschäftsführer Gernot Geyer sagt: „2016 wird das beste Jahr seit 2008.“ Bis Oktober hätten demnach 228.000 Gäste das Bad besucht. Im Vorjahr waren es zu diesem Zeitpunkt 216000. Demnach sei die Zahl der Saunabesucher um 6000 gestiegen und die Zahl der Kinder um 5000. Allenvoran Investitionen wie die Breitrutsche hätten dafür gesorgt, dass die Besucher auch bei schönem Wetter in die Therme kämen. Geyer sagt: „Wir rechnen mit deutlich über 270.000 Besucher zum Jahresende.“ Vergangenes Jahr waren es 264.000, davor 269.000. Im Jahr 2011 waren es aber auch schon einmal nur 229.000 Besucher.

EU bremst Investitionen

Investieren will der Zweckverband im nächsten Jahr verhältnismäßig wenig. Der Grund: Eine seit 2015 geltende EU-Richtlinie macht es bei Förderanträgen nötig, zu prüfen, ob private Investoren mit ins Boot wollen. Investitionen in Kinderwelt und Außenbecken werden sich darum verzögern. Geld fließen soll unterdessen in ein neues Sprudelbecken im Saunabereich und in die Sanierung des Salzsteinruheraums. Das Geschäft in den Sommermonaten soll durch zusätzliche Strandkörbe weiter angekurbelt und die Energiekosten dadurch gesenkt werden, dass Lampen gegen LED ausgetauscht werden. Alles zusammen rund 640.000 Euro teuer.

Kosten über die Umlage

Die Kosten der Therme werden sich auch im nächsten Jahr die Gemeinde Mistelgau und der Landkreis Bayreuth teilen. Der Kreis wird 753.000 Euro zahlen müssen, die Gemeinde Mistelgau 344.000 Euro.

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