Oberfrankens Unternehmer noch zufrieden

Es geht aufwärts. Symbolfoto: Felix Kästle/dpa Foto: red

Die heimische Wirtschaft bleibt auf Wachstumskurs. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturbefragungen der Industrie- und Handelskammer (IHK) für Oberfranken Bayreuth sowie der IHK zu Coburg.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Zwar fällt die nach wie vor positive Beurteilung der aktuellen Geschäftslage laut Mitteilung der Bayreuther Kammer etwas schwächer aus, doch die Erwartungen der Unternehmen an die kommenden zwölf Monate sind optimistisch.

Index klettert um zwei Punkte

Der Bayreuther IHK-Konjunkturklimaindex klettert daher um weitere zwei Punkte nach oben und liegt nun bei 130 Zählern. Damit ist er so hoch wie zuletzt vor sieben Jahren, heißt es in der Mitteilung. Der Konjunkturklimaindex der Coburger Kammer bleibt gegenüber der Vorumfrage konstant bei 131 Punkten, teilt die IHK mit.

51 Prozent der Unternehmen, die die Bayreuther Kammer befragt hat, schätzen ihre aktuelle Geschäftslage positiv ein, nur acht Prozent negativ. In der Januar-Umfrage waren 53 Prozent positiv und sechs Prozent negativ eingestellt.

Die Erwartungen an die kommenden Monate fallen der Mitteilung zufolge besser aus. 27 Prozent gehen von einer Verbesserung der Geschäftslage aus, lediglich acht Prozent von einer Verschlechterung. „Dies ist ein klares Zeichen von Vertrauen unserer Unternehmen in die eigene Stärke“, wird IHK-Präsidentin Sonja Weigand zitiert.

Gestiegene Inlandsnachfrage

Zufrieden sind die Unternehmen, die der IHK für Oberfranken angehören, auch mit der Nachfrage aus dem Inland, die zuletzt weiter gestiegen ist. 35 Prozent der befragten Unternehmen hätten in den vergangenen sechs Monaten ein weiter gestiegenes Auftragsvolumen verzeichnet, nur 17 Prozent einen Rückgang.

Dieser Zuwachs wird vor allem von der Industrie, dem Baugewerbe und dem Dienstleistungssektor getragen. Knapp ein Drittel der Unternehmen, die der IHK für Oberfranken angehören, will am Standort Oberfranken noch mehr investieren als zuletzt, nur zehn Prozent planen geringere Investitionstätigkeiten, heißt es in der Mitteilung der Kammer.

Im Vergleich zur Januar-Umfrage hat sich die Investitionsneigung der oberfränkischen Wirtschaft nochmals erhöht. Geht es nach den Planungen der Firmenlenker, soll auch die Beschäftigtenzahl in den kommenden zwölf Monaten weiter zulegen. „Vor dem Hintergrund einer wachsenden Fachkräftelücke fällt es den Unternehmen aber immer schwerer, ihren Fachkräftebedarf zu decken“, stellt Weigand fest.

Fachkräftemangel

Der Anteil der oberfränkischen Unternehmen, die im Fachkräftemangel ein Risiko erkennen, hat sich seit 2013 von 26 Prozent auf 61 Prozent erhöht. Eine aktuelle Berechnung des Wirtschaftsforschungsinstitutes WifOR GmbH im Auftrag der bayerischen Kammern kommt zu dem Ergebnis, dass 2018 im Kammerbezirk 2,1 Milliarden Euro weniger Wertschöpfung realisiert werden kann, weil Fachkräftestellen offenbleiben, heißt es. Das entspricht einem Anteil von 6,5 Prozent der gesamten Wertschöpfung.

„In den vergangenen zehn Jahren hat Oberfranken eine sehr positive Wirtschaftsentwicklung verzeichnet. Weder die Wirtschaft, noch Verwaltung oder Politik dürfen sich auf den Erfolgen ausruhen“, betont Weigand. „Wir brauchen weniger Bürokratie, dafür mehr Zukunftsinvestitionen, vor allem in Bildung und Infrastruktur.“

Auch die internationale Politik beschäftigt Kammern und Mitgliedsunternehmen: „Entwicklungen wie der Brexit, das Embargo gegen Russland, der wachsende Protektionismus oder die Handelspolitik der USA führen nur zu einer leichten Verunsicherung bei unseren Exportunternehmen. Die Erwartungen an den Export schwächen sich zwar etwas ab, der Grundtenor aber bleibt auch hier optimistisch“, resümiert die Hauptgeschäftsführerin der IHK für Oberfranken, Gabriele Hohenner.

red

Autor