Nach Angaben von Bundesagentur-Vorstandsmitglied Raimund Becker sind derzeit in Deutschland 417 000 Menschen aus den Asylherkunftsländern im erwerbsfähigen Alter registriert. Rund 160 000 davon seien im November als Arbeitslose registriert – und damit 22 Prozent mehr als vor einem Jahr. Allerdings fielen unter die Zahlen auch Zuwanderer, die zwar aus Asylzugangsländern stammten, aber schon längere Zeit in Deutschland lebten, gab Becker zu bedenken.
Die Bundesagentur setze auf eine frühzeitige Förderung der Flüchtlinge. Dazu gehörten für Asylbewerber mit guten Aussichten, in Deutschland bleiben zu können, neben Deutschkursen auch die Überprüfung ihrer Talente und Fähigkeiten. „Dies unterscheidet uns vom Umgang mit arbeitssuchenden Flüchtlingen in anderen Ländern“, betonte Becker.
Die Agentur für Arbeit Bayreuth-Hof hat nach ihren Angaben durch die jüngsten Rechtsänderungen einmalig aktuell die Möglichkeit, auch Sprachkurse zu fördern. Mehr als 350 Personen mit Fluchthintergrund besuchten derzeit einen solchen „Einstiegskurs“. In Bayreuth, Hof, Marktredwitz und Kulmbach wurden außerdem spezielle Maßnahmen zur Kompetenzfeststellung mit je 25 Plätzen eingerichtet.
Bei jungen Asylsuchenden bestehe allerdings oft das Problem, dass sie eine angebotene Berufsausbildung ablehnten, sagte Bundesvorstandsmitglied Raimund Becker. „Viele wollen möglichst gleich arbeiten, um rasch Geld nach Hause überweisen zu können“, berichtete Becker.
Die Unternehmen suchen weiter nach neuen Mitarbeitern: Die Zahl der offenen Stellen stieg im November im Vergleich zum Vorjahr um 96 000 auf 610 000. (Mit Material von dpa)