An Ernte ist nicht zu denken
Üblicherweise wird Spargel von Anfang, Mitte April bis zum 24. Juni geerntet. Auch bei Dieter Kolb aus Mosing, der seit zehn Jahren ein Spargelfeld bei Muckenreuth in der Gemeinde Neudrossenfeld bestellt, ist an Ernte noch nicht zu denken. "Es dürfte noch ein paar Tage dauern", schätzt Kolb. "Wir hatten einfach bisher zu wenig Sonne." Er arbeitet klassisch mit schwarzer Folie: Sie wärmt die Pflanzen und sorgt dafür, dass sie nicht so schnell grün werden. Außerdem erhöht sich so der Ertrag. "Im Durchschnitt sind das drei Tonnen auf einer Fläche von 10 000 Quadratmetern", sagt Kolb, der den Spargel in seinem Bauernladen vor allem an Stammkunden verkauft.
Bei den Deutschen ist der Spargel sehr beliebt. Sie aßen im vergangenen Jahr durchschnittlich 1,2 bis 1,7 Kilogramm, sagt Spargelfachfrau Müller. Der heimische Spargel sei am frischesten, weil er nicht lange gelagert werden muss. Inzwischen verkauften die Betriebe immer mehr grünen Spargel, der auch gerne gegessen werde. 15 Spargelsorten sind im Anbau, sagt Müller, die beliebesten heißen Gijnlim und Backlin. "Die Züchtungen gehen in Richtung dickere Sorten. Sie schmecken nicht schlechter als die dünnen." Die Verbraucher bevorzugten jedoch einen "buttrig, süßen Geschmack".
Aufgrund von Verfrühungsmethoden kann Spargel trotz geringer Sonneneinstrahlung vorzeitig geerntet werden. In Oberfranken sind die Spargelbauern aus der Forchheimer Gegend sehr früh am Markt. "Wir verkaufen schon seit drei Tagen", teilt der Spargelhof Zenk aus Hausen mit. Die Zenks erzeugen die Pflanzen selbst, die sie später stechen. "Seit 38 Jahren sind wir die ersten." Warum? "Das ist unser Geheimnis."