Absolut gesehen besonders hohe Steigerungsraten verzeichneten außerdem die Speditionen, der Maschinenbau, wirtschaftsnahe Dienstleistungen, der Sektor "Gebäudebetreuung, Garten- und Landschaftsbau", das Ausbaugewerbe und die Hersteller von Metallerzeugnissen.
Es gab aber auch Branchen, die vom allgemeinen Aufschwung nicht profitieren konnten, vor allem die Glas- und Keramikhersteller. Hier ging die Beschäftigtenzahl um 2631 zurück. Betroffen waren außerdem die Textilunternehmen, die Hersteller von elektrischen und optischen Erzeugnissen, aber auch die Finanzdienstleistungen und das Druckgewerbe.
Mitarbeiterzahl verdoppelt
Prozentual den höchsten Zuwachs mit 150 Prozent verzeichnet der Wirtschaftszweig "Unternehmensführung, Public Relations und Unternehmensberatung". 2016 waren dort 5401 Beschäftigte tätig. Ihre Mitarbeiterzahl mehr als verdoppelt haben in den vergangenen zehn Jahren außerdem das Sozialwesen, unternehmensnahe Dienstleistungen sowie freiberufliche und wissenschaftliche Tätigkeiten.
Rauf und runter
Die Beschäftigtenentwicklung ist jedoch alles andere als kontinuierlich. Über alle Branchen hinweg betrachtet, war der größte Zuwachs vor allem in der jüngsten Vergangenheit zu verzeichnen. Im Bekleidungsgewerbe war die Mitarbeiterzahl bis einschließlich 2012 rückläufig, seitdem nimmt sie wieder zu. Die Hersteller von Kfz-Teilen mussten 2009 und 2010, also im Nachgang zur Wirtschaftskrise, 2878 Mitarbeiter abbauen. Seit 2011 stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten dort aber wieder um 3420. Der Großhandel wiederum ist bis 2011 deutlich gewachsen, die Beschäftigtenzahl stieg gegenüber 2007 um 1608, ging danach aber wieder um 932 zurück. Der Forschungs- und Entwicklungssektor verzeichnete vor allem in den letzten Jahren spürbare Beschäftigtenzuwächse, gleiches gilt für die Werbung und Marktforschung, die Wach- und Sicherheitsdienste sowie das Sozialwesen mit der Senioren- und der Kinderbetreuung.
Die oberfränkische Wirtschaft kann sich der deutschen Konjunkturentwicklung nicht entziehen, auch wenn sich die Wirtschaftsstruktur grundlegend von der in Gesamtdeutschland unterscheidet. So spielt das Verarbeitende Gewerbe, also Industrie und produzierendes Handwerk, eine wesentlich wichtigere Rolle als im Rest des Bundesgebietes. Auch innerhalb der Industrie gibt es Unterschiede, so ist der Anteil der Beschäftigten bei Verbrauchsgüterproduzenten in Oberfranken deutlich höher als anderswo.
Fachkräftelücke wächst
Der demografische Wandel wirft bereits heute seine Schatten voraus. Richtig spürbar wird er allerdings erst, wenn die Jahrgänge zwischen 1960 und 1970 in den Ruhestand gehen. Dann wird die Fachkräftelücke in Oberfranken noch deutlich spürbarer werden als heute. Weigand: "Bis 2030 wird die Fachkräftelücke im Kammerbezirk der IHK für Oberfranken Bayreuth laut IHK-Prognose von aktuell 17.000 auf rund 47.000 steigen. Neue Ideen, neue Ansätze sind also gefragt."
red