Nützel nimmt 20-Millionen-Bau in Betrieb

Von Christopher Michael
Stolz auf den neuen Standort von Motor-Nützel in Hof (von links): Roman Fehling, Leiter Bauinvestitionen, Reinhold Lehnert, Betriebsleiter des Audi-Zentrums, und Nützel-Geschäftsführer Jochen Sonntag.⋌Foto: Christopher Michael Foto: red

Kfz-Mechaniker lösen mit dem Schlagschrauber lautstark Räder von einem Auto. Nur wenige Meter entfernt liegt in der Lackiererei ein leichter Geruch von Farbe in der Luft der lichtdurchfluteten Halle. Motor-Nützel, einer der größten Audi-, VW- und Skoda-Händler Oberfrankens, hat sein neues Automobilzentrum in Hof in Betrieb genommen. Über 20 Millionen Euro wurden investiert.

 
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„Wir sind an einem Wochenende umgezogen“, sagt der Betriebsleiter des Audi-Zentrums, Reinhold Lehnert, bei einem Pressegespräch. Ganz so schnell sei es dann aber doch nicht gegangen, erzählt er wenig später unter vier Augen. Viele Fahrzeuge wurden schon vorher zum neuen Standort gebracht, der nur einen Kilometer vom alten Audi-Autohaus in der Kulmbacher Straße entfernt liegt. Auch die Lackiererei – einer der Bereiche, die im neuen Zentrum zusammengefasst worden sind – habe schon vorher den Betrieb aufgenommen. „Es ging beim Umzug vor allem um unsere Vorführwagen und die EDV“, sagt er.

Stand der Technik

Mit der offiziellen Betriebseinweihung Mitte Oktober liege das Unternehmen zeitlich voll im Plan, erklärt Roman Fehling, Leiter Bauinvestitionen bei der Nützel-Gruppe. Und Geschäftsführer Jochen Sonntag betont, dass seit November 2014 habe weit über 20 Millionen Euro in den Neubau investiert worden seien. „So ein Projekt aus dem Boden zu stampfen ist eine tolle Leistung“, lobt er die Bauarbeiter und seine Mitarbeiter. „Was wir hier geschaffen haben, ist Stand der Technik.“

Großes Einzugsgebiet

Mit dem Neubau sollen auch die Absatzzahlen und die Umsätze in Hof steigen. Laut Fehling sollen hier pro Jahr bis zu 500 Audis, 800 VW-Fahrzeuge und 250 Skodas verkauft werden. „Wir rechnen mit 15 bis 20 Prozent mehr Verkäufen bei allen Marken“, ergänzt Sonntag. Dabei sei das Automobilzentrum kein Bau allein für Hof. Viele Kunden hätten sich schon über die Größe des Gebäudes gewundert. Doch das Einzugsgebiet sei viel größer als die Stadt. Und Audi-Mann Lehnert weiß: „Es ist für die Menschen auf dem Land einfacher, wenn sie auf der Suche nach einem neuen Auto nur einmal fahren müssen.“ Und wenn sie es dann vor Ort nicht vorfinden, lässt es sich auf dem iPad konfigurieren.

Mit der Zeit gehen

Trotz aller Innovationen soll der Neubau in Hof nicht als Schablone für den Umbau der anderen Standorte des Unternehmens – etwa in Bamberg oder Bayreuth – dienen. „Es war eher so, dass wir die Erfahrungen aus vorherigen Projekten hier genutzt haben“, sagt Sonntag. Allerdings gelte für alle Häuser: „Etwa alle zehn Jahre müssen wir an der Optik etwas verändern, um mit der Zeit zu gehen.“

Reifenlager für alle Standorte

Neue Wege will das Unternehmen auch mit einem neuen großen Reifenlager gehen. Von Hof aus sollen auch die anderen Nützel-Standorte in ganz Oberfranken mit Pneus beliefert werden. Dabei ist jeder Reifen mit einem individuellen Code ausgestattet, damit die Mitarbeiter in den meterlangen Gängen den Überblick nicht verlieren. Zu Spitzenzeiten sollen bis zu 130 Reifensätze pro Tag verladen werden. Ähnliches hat das Management mit der Lackiererei vor, in der bald schon die ersten Autos auch aus anderen Autohäusern und Werkstätten der Motor-Nützel-Gruppe lackiert werden sollen.

Der Neubau in Zahlen

Das neue Automobilzentrum von Motor-Nützel erstreckt sich über 55 000 Quadratmeter Fläche im Hofer Westen. Die Grundfläche der Gebäude beträgt 12 700 Quadratmeter. Auf dem Areal haben 650 Fahrzeuge Platz. Am Standort Hof arbeiten zukünftig 130 Mitarbeiter – insgesamt hat die Gruppe 700 Mitarbeiter an 18 Standorten.