Nürnberger Symphoniker in der Sportarena

Nürnberger Symphoniker. Foto: Torsten Hönig Foto: red

Eine Sporthalle und ein renommiertes Orchester - passt das zusammen? Ja, sagt Lucius Hemmer, Intendant der Nürnberger Symphoniker, im Kurier-Interview. Die Symphoniker treten am Sonntag in der Sportarena in Speichersdorf auf, mit einem Programm von Händels Wassermusik bis zur Filmmusik von Star Wars. Für die geschlossene Stadthalle in Bayreuth und die fehlende Ersatzspielstätte hat Hemmer einen kleinen Seitenhieb parat.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Herr Hemmer, die Nürnberger Symphoniker spielen normalerweise in großen Konzertsälen. Jetzt steht ein Gastspiel in der Sportarena in Speichersdorf an. Wie kommt’s?
Lucius Hemmer: In Bayreuth ist die Stadthalle zu. Dort waren wir regelmäßig zu Gast. Wenn in Bayreuth jetzt erst einmal die Kultur vor die Tür gesetzt wird, lag es auf der Hand, dorthin zu gehen, wo wir willkommen sind. Die Bürgerstiftung Lebensfreude, die das Konzert veranstaltet, freut sich über das Angebot in Speichersdorf, dass es dort so noch nicht gab. Und wir gehen dieses Abenteuer auch gerne ein. Es sind schon über 600 Tickets verkauft. Da gibt es ein großes Interesse. Und entsprechend groß ist auch unsere Vorfreude, weil wir uns auf ein neues Publikum freuen.

Ist es eine besondere Herausforderung für ein Orchester, in einer Halle zu spielen, die nicht für Orchesterkonzerte konzipiert ist?
Hemmer: Es gibt zwei Herausforderungen. Das eine ist die Akustik. Denn natürlich ist es wichtig, dass sich die Musiker untereinander gut hören können. Und das Publikum muss die Musik von der ersten bis zur letzten Reihe gut verfolgen können. Die Details der klassischen Musik sind wichtig. Da bin ich selbst gespannt. Die andere Herausforderung ist, dass jeder im Publikum eine gute Sicht zur Bühne hat. Das ist in einer Sporthalle vielleicht schwierig. Aber das werden wir zu überbrücken wissen.

Der Schwerpunkt des Programmes liegt auf moderner Filmmusik. Was macht mehr Spaß: Händels Wassermusik oder ein Star Wars Medley?
Hemmer: Das kann man gar nicht beurteilen. Bedies für sich ist faszinierende Musik, und beides hat heute sein Publikum. Das finde ich bei Händel noch erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass seine Wassermusik 300 Jahre alt ist und sich heute trotzdem noch großer Popularität erfreut. Mit Star Wars verbindet man andere Dinge. Man hat Bilder vor Augen. Sei es von den alten oder von den neuen Filmen. Aber weil die Filmmusik von John Williams auch für sich alleine steht, zeigt, wie genial sie ist. Händel bis Star Wars – das ist die Bandbreite, die wir bieten wollen. Und die macht das Programm auch bunt und für das Publikum spannend.

Welches Publikum wollen Sie mit dem Konzert ansprechen?
Hemmer: Grundsätzlich haben sich die Nürnberger Symphoniker es sich zur Aufgabe gemacht, Livekonzerte für alle Menschen zu machen. Natürlich finden wir in Speichersdorf ein anderes Publikum, als in Nürnberg, wo manche Menschen 20 mal im Jahr zu uns in die Meistersingerhalle kommen. Aber wir sind für alle da, die ein Livekonzerterlebnis zu schätzen wissen. Das nehmen wir in Speichersdorf genauso ernst, wie in Nürnberg.

Das Orchester wird also Vollgas geben?
Hemmer: Vom ersten bis zum  letzten Ton. Wenn der Applaus ausreichend ist, gibt es sicher auch die eine oder andere Zugabe.

Info: Karten für das Konzert gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen und im Internet bei okticket, eventim, reservix und printyourticket und an der Abendkasse.

Autor

Bilder