Michael Krause war offenbar bei der Expansion zu forsch NKD schmeißt den Chef raus

Von
 Foto: red

Paukenschlag beim Textil-Discounter NKD: Das Unternehmen hat gestern seinen Chef Michael Krause beurlaubt, der seit Mitte 2011 im Amt war. Grund waren laut einer Pressemitteilung unterschiedliche Auffassungen über den weiteren Expansionskurs. Was aufhorchen lässt: Zwei ausgewiesene Sanierungsspezialisten einer Kölner Unternehmensberatung führen jetzt die Geschäfte in Bindlach.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

"Herr Krause ist beurlaubt und hat das Unternehmen bereits verlassen", sagte NKD-Sprecher Christian Weyand auf Kurier-Nachfrage. Auch Uwe Kantelhardt ist nicht mehr Mitglied der Geschäftsführung, bleibt aber kaufmännischer Leiter. Der für den Vertrieb zuständige Steffen Rosenbauer bleibt Geschäftsführer.

Mehr als 200 Filialen hatte NKD im vergangenen Jahr neu eröffnet, darunter war die Übernahme von 65 Schlecker-Standorten. Dieses Tempo war dem Hauptgesellschafter, der Daun & Cie. AG in Rastede, auch vor dem Hintergrund der konjunkturellen Eintrübung nun offenbar zu heiß geworden. Zumal das Unternehmen 2012 zugleich finanziell hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist, wie Sprecher Weyand bestätigte. Konkrete Zahlen gebe es allerdings noch nicht.

Die Aufgabe der beiden Spezialisten Ralf Schmitz und Stephan Maas von der Unternehmensberatung Ziems & Partner sei es nun, sich schnell einen Überblick zu verschaffen. Es laufe wohl darauf hinaus, dass das Expansionstempo wieder auf ein verträgliches Maß heruntergefahren werde. Laut Weyand geht es nicht darum, Filialen zu schließen oder um andere harte Schnitte. Auch das im Bau befindliche Logistikzentrum stehe nicht in Frage.


Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Donnerstagausgabe (2. Mai) des Kurier.

Autor

Bilder