Bariton wird 2013 am Opernhaus engagiert Nikitin singt im "Parsifal" in Zürich

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Bariton Evgeny Nikitin hat nach dem Skandal um seine Hakenkreuz-Tätowierung bei den Bayreuther Festpielen ein neues Engagement: Nächstes Jahr wird er am Züricher Opernhaus auftreten – in der Wagner-Oper „Parsifal“.

 
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Operndirektor Andreas Homoki bestätigte gegenüber der Schweizer Zeitung „Der Sonntag“: „Nikitin ist für uns in erster Linie ein toller Künstler. Ich sehe dieses Tattoo als eine Jugendspinnerei und würde sie nicht überbewerten.“ Dass man in Bayreuth „übersensibel“ reagiert habe, erklärt er mit der „dortigen Vorgeschichte“.

Nikitin hätte bei den Bayreuther Festspielen in diesem Jahr die Titelrolle im „Fliegenden Holländer“ singen sollen. Wenige Tage vor der Premiere wurde im Fernsehen ein Video ausgestrahlt, das den heute 38-jährigen Russen zu seiner Zeit als Schlagzeuger einer Metal-Band zeigt. Seine Brust zierte ein Hakenkreuz, dass er zwischenzeitlich übertätowieren ließ. Der Fall sorgte international für Schlagzeilen, Nikitin trat daraufhin von seinem Engagement in Bayreuth zurück.

Homoki, der seit diesem Sommer Intendant in Zürich ist, scheint nun Nikitins künstlerische Rehabilitation zu versuchen. Das Schweizer Nachrichtenportal "20 Minuten Online" zitiert ihn folgendermaßen: "Obwohl man als Opernhaus in einem politischen Kontext steht und darauf achten muss, wie man wahrgenommen wird, sollte diese Wahrnehmung doch vor allem über die künstlerischen Aussagen laufen und nicht über die private Vorgeschichte eines Sängers."

red/Foto: dpa

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