Auf Prioritätenliste weiter ganz oben Niemand will eingerüstetes Festspielhaus

 Foto: red

Das Festspielhaus bleibt auf der Prioritätenliste des Stadtrats ganz oben. Die gute Nachricht: 2013 wird die Stadt aber wohl keine Kosten übernehmen müssen.

 
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Zwei Paar Stiefel, wie die Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe und der zuständige Referent Carsten Hillgruber dem Stadtrat am Mittwoch deutlich machten: Auf der einen Seite die Sofortmaßnahme, mit der die Fassade gesichert werden muss, auf der anderen Seite die Komplettsanierung des Hauses, die zwischen 28 und 48 Millionen Euro kosten wird.

Weiteres Gutachten

Merk-Erbe sagte, dass „der sanierungsbedürftige Zustand des Festspielhauses nicht unbekannt ist. Neu aber ist, dass der Verwaltung vor zwei Wochen mitgeteilt wurde, dass ein weiteres Gutachten vorliegt, nachdem die Sicherheit der Fassade nicht gewährleistet ist“.

Dieses Gutachten des Ingenieurbüros Burges nennt im Gegensatz zu dem Sanierungsgutachten des Büros Stiefler und Seiler keine Zahlen. „Wir sind uns sicher alle einig, dass niemand im Saal und in ganz Bayreuth will, dass im kommenden Jahr ein Gerüst am Festspielhaus steht. Wir werden alles tun, das zu verhindern“, sagte Merk-Erbe.

Sondersitzung des Verwaltungsrates

Nach Auskunft Merk-Erbes werde es am 5. Dezember eine Sondersitzung des Verwaltungsrates der Festspiel-GmbH geben, bei dem die Mitglieder über das weitere Vorgehen beraten. Deshalb sei es ein wichtiges Signal, dass das Festspielhaus an Nummer eins der Prioritätenliste stehe, die Stadt aufstellen musste.

Hillgruber sagte sehr deutlich in Richtung von Christa Müller-Feuerstein (SPD) und Stefan Specht (CSU), die beide Anträge mit der Stoßrichtung gestellt hatten, ob die Stadt es möglicherweise versäumt habe, etwas gegen die Schäden am Festspielhaus zu unternehmen: „Das Festspielhaus gehört der Richard-Wagner-Stiftung, die es an die Festspiel-GmbH vermietet, an der Bund, Land, Stadt und die Gesellschaft der Freunde Anteile halten. Die Festspiele finanzieren sich so, dass sie gerade den Betrieb finanzieren können. Die Festspiel-GmbH braucht Extra-Geld für Dinge wie die Sanierung – nicht die Stadt. Es ist auch Blödsinn, dass da etwas verpennt worden wäre.“

Ziel müsse jetzt sein, dass man ein Konzept erarbeite, dass der gefahrlose Betrieb der Festspiele im Jubiläumsjahr ebenso gewährleistet sei wie der störungsfreie Probenbetrieb. Dazu sei der Termin am 5. Dezember da.

Foto: Wittek


Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Donnerstagausgabe (29. November) des Nordbayerischen Kuriers.

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