70 Jahre Kriegsende? „Ich hätte nie gedacht, dass Deutschland wieder so gut dasteht. Die Bevölkerung hat viel geleistet. Darauf kann man stolz sein“, sagt der Zeitzeuge. Auch er hat seinen Teil dazu beigetragen. 1946 arbeitete der Schriftsetzergeselle in der Druckerei Neubert und fertigte amerikanische Militärzeitungen wie „The unicorn“ (Das Einhorn) oder „Right of the line“ (Auf dem rechten Weg).
Donuts und Kuchen von den Besatzern
Die Besatzer fütterten ihn mit Kuchen und Donuts durch. Und er druckte für die amerikanische Militärregierung Passierscheine mit der Hand. Häufige Stromausfälle erforderten dies. Das Papier lieferten die Amerikaner. Was wurde aus den früheren Nazis? „Die waren über Nacht Demokraten geworden und saßen überall wieder drin“, meint Macht voller Sarkasmus. „Ich konnte das nicht glauben, denn die sind ja zwölf Jahre lang hinter Hitler hergerannt.“
Der Blick zurück auf 70 Jahre Kriegsende fällt nüchtern aus. „Ich habe Glück gehabt“, meint der 87-Jährige nachdenklich. Als 17-jähriger habe er sich nicht allzu viele Gedanken über die Zukunft gemacht. Er war froh, dass die Nazis weg waren, er ohne Kriegsangst leben konnte. So war das damals.
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