Sarg und Skelette geklaut
Andere Ausstellungsstücke vom Schneewittchensarg bis zum Skelett sind geklaut worden. Die Einbrecher haben die Toiletten benutzt - ohne fließendes Wasser. Auch die Witterung hat dem Park geschadet: "Ein großer Teil der Gebäude ist aus Holz. Wenn das nicht gepflegt, genutzt und beheizt wird, leidet es", sagt Birgit Hübner. Deshalb sind viele Gebäude reparaturbedürftig, mehrere Vorbauten sind reif für den Abriss. Der Saloon muss nicht nur saniert werden, sondern soll auch ein zweites Stockwerk bekommen. "Das ist in drei Wochen nicht zu machen."
Live-Musik, Aztekentanz und Licht
Die Investorin lässt sich davon aber nicht abhalten: Derzeit arbeitet sie daran, dass die Westernstadt rechtzeitig zu den ersten Veranstaltungen wieder als Kulisse nutzbar ist. "Erstmal findet alles draußen statt", sagt Birgit Hübner. Die Shows mit Live-Musik, Aztekentanz, viel Dekoration und Licht sollen die Erinnerungen an die alten Zeiten im Wunderland wecken.
Der größte Teil bleibt gesperrt
Wenn im September die Westernshows starten, muss der größte Teil des Wunderlands jedoch abgesperrt bleiben, vor allem aus Sicherheitsgründen: "Was drei Jahre lang stillgelegt war, lässt sich nicht in drei Wochen herrichten", sagt die neue Betreiberin. Bis Weihnachten soll auch der Märchenwald wieder zugänglich sein.
Vom Erfolg hängt die weitere Finanzierung ab
Anders als früher soll das Fränkische Wunderland kein Freizeitpark im klassischen Sinne werden, der von April bis Oktober geöffnet ist, sondern vor allem ein großes Veranstaltungsgelände für Shows und Festivals. "Dafür müssen die Leute aber auch wieder kommen", sagt sie. "Ich hoffe wirklich, dass hier wieder Leben reinkommt." Denn davon hänge auch die Finanzierung der weiteren Sanierung ab.
Was bisher geschah:
1973: Der Bau des Freizeitparks beginnt.
1976: Ernst Schuster eröffnet den ersten Bauabschnitt, das „Märchenland“.
1977: Die Westernstadt „Kansas-City“ wird fertig - sie war seither das Zentrum des Wunderlands. Vor allem in den 1980er und 90er Jahren wuchs der Park um weitere Fahrgeschäfte und Shows hinzu. Unter anderem zeigten Indianer dort Tänze und Rituale.
1992: Einer der Höhepunkte in der Geschichte des Wunderlandes war der Besuch des „King of Pop“ Michael Jackson, der im Rahmen seiner „Dangerous“-Tour in Pflaum’s Post-Hotel in Pegnitz übernachtete.
2010 und 2012: Der Eigentümer investiert in die „Beerenschleuder“ und die „Watershots“.
2013: Der Park schließt. Schuster hatte angekündigt, den Park renovieren zu wollen. Dazu ist es aber nicht gekommen - stattdessen verkaufte er einen großen Teil des Inventars und die Tiere. Selbst die Mitarbeiter wussten lange nicht, ob und wann es mit dem Park weitergehen würde.
2015: Birgit Hübner kündigt an, das Fränkische Wunderland zu kaufen und zu sanieren. apa